In Himmelkron wird Geschichte lebendig

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Bürgermeister Gerhard Schneider (rechts) steht zusammen mit Erwin Tischer an der Hinweistafel 5 "Der ehemalige Klosterbauhof". Foto: Werner Reißaus
Bürgermeister Gerhard Schneider (rechts) steht zusammen mit Erwin Tischer an der Hinweistafel 5 "Der ehemalige Klosterbauhof". Foto: Werner Reißaus

Himmelkron weist mit einer Reihe von Informationstafeln auf historische Gebäude hin. Die Aktion soll auch auf andere Ortsteile ausgeweitet werden.

Historische Plätze und Gebäude des früheren Klosterdorfes will die Gemeinde Himmelkron besser ins Licht setzen. Unter dem Motto "Himmelkron - Damals" wurden mittlerweile einige Informationstafeln aufgestellt, auf denen es Wissenswertes über die Geschichte des Ortes zu erfahren gibt.


Erwin Tischer der Ideengeber


Ideengeber der Aktion war Erwin Tischer, der 1978 als Neubürger nach Himmelkron gekommen war und sich seither intensiv mit der Geschichte des Ortes beschäftigt. Reinhard Stelzer von der Gemeindeverwaltung Himmelkron setzte sie mit seinem historischen Wissen um.

Wie Erwin Tischer feststellte, sind im Ortsbereich von Himmelkron sechs solcher Tafeln aufgestellt. Mittlerweile seien viele historische Gebäude verschwunden oder stark verändert worden. So fehlt heute das "Jägerhaus" ebenso wie deas Wunderlich-Anwesen am Rohrersreuther Bach oder der alte Bahnhof. Der Gasthof an der früheren Klosterbrau ist ebenso wie der Schlot der alten Ziegelei abgerissen worden. "Es ist sicher für Einheimische und für Gäste interessant zu sehen, wie Himmelkron früher war."


Auch Lanzendorf im Blick


Im Blick haben Erwin Tischer und Reinhard Stelzer auch den ebenfalls geschichtsträchtigen Ortsteil Lanzendorf. Ob sich auch in Gössenreuth solche Tafeln anbieten, werde man noch sehen, sagen die Initiatoren. Es soll auch noch ein Übersichtsplan geschaffen werden, auf dem die Standorte der einzelnen Informationstafeln verzeichnet sind. Folgendes ist auf den Tafeln zu sehen, die sich jeweils am Standort der früheren Gebäude befinden:
 Tafel 1: Ziegelhütte
 Tafel 2: Jägerhaus
 Tafel 3: Klosterbrauerei
 Tafel 4: Der Streitmühl- oder auch Rohrersreuther Bach
 Tafel 5: Der ehemalige Klosterbauhof
 Tafel 6: Der alte Bahnhof an der Nebenlinie Neuenmarkt - Himmelkron - Lanzendorf - Bad Berneck - Bischofsgrün

Dankbar ist Erwin Tischer vor allem dem Gemeinderat für die Finanzierung der Tafeln.

Bürgermeister Gerhard Schneider freut sich über die Möglichkeit, einen historischen Ortsrundgang zu unternehmen: "Wir haben ja auch viele Neubürger in unserer Gemeinde. Ich denke, es ist schon interessant, wie die Heimatortschaft oder die Ortschaft, in der man sich gerade aufhält, sich über lange Zeit dargestellt hat. Es ist auch ein Ausdruck der heutigen Zeit, dass man sich jetzt wieder auch an die Geschichte erinnert und nicht nur das Moderne sieht."


Ehemaliger Klosterbauhof besteht noch


Die Tafeln lieferten zwar nur einen kleinen Überblick, so Schneider weiter. "Sie sollen aber dazu anregen, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen." Eine Besonderheit weist Himmelkron auf: Der ehemalige Klosterbauhof besteht noch. Hier lebten und arbeiteten die Bediensteten des früheren Zisterzienserinnen-Klosters: der Müller, der Bäcker, der Braumeister, der Schmied, der Häfner, der Büttner, der Schuster, der Metzger, der Webmeister, der Bader, der Flurer, der Schäfer und der Fischer.

Auffallend ist auch das ehemalige landwirtschaftliche Anwesen im Zentrum, das sogenannte Marienheim, das heute noch steht. Darin befand sich von 1888 bis 1973 der Kindergarten von Himmelkron. Heute ist das Gebäude im Besitz der Gemeinde Himmelkron.


Markanter Quader aus Sandstein


Rechts davon steht der markante Sandsteinquaderbau (zuletzt Gasthof "Schwarzes Roß", ehemals Gasthof "Weißes Roß"), der vorher einmal das Anwesen des Land- und Gastwirts, Metzgers, Brauereibesitzers und Bürgermeister Friedrich Weiß war.

In unmittelbarer Nähe befindet sich das Anwesen Kaupper, in dem von 1624 bis 2006 eine Bäckerei betrieben wurde und davor steht das Anwesen Wolfrum mit einer langjährigen Malerhandwerkstradition.

Und wie eh und je ist der Platz, der im Rahmen der Dorferneuerung im letzten Jahr erheblich aufgewertet wurde, auch heute noch das Zentrum der jährlichen Kerwa.