Im dritten Jahr ist er durchgestartet

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Stefan Degelmann in der Firma Schwender. Meistens ist der junge Mann aber auf Montage unterwegs. Foto: Jürgen Gärtner
Stefan Degelmann in der Firma Schwender. Meistens ist der junge Mann aber auf Montage unterwegs. Foto: Jürgen Gärtner

Jedes Jahr verleiht die Bayerische Rundschau mit dem Arbeitskreis Schule-Wirtschaft den Ausbildungspreis. Junge Leute erzählen, warum sie in der Region arbeiten. Heute im Porträt: Stefan Degelmann bei der Firma Schwender.

Stefan Degelmann ist jemand, den man gemeinhin als stilles Wasser bezeichnet. Ruhig und eher wortkarg ist der 22-Jährige aus Neudrossenfeld, kein Aufsprecher. Vielleicht war das mit ein Grund, dass er 80 Bewerbungen schreiben musste, um eine Lehrstelle zu ergattern. Bekommen hat er die bei der Thurnauer Firma Schwender.

Dort hat er von August 2008 bis Februar 2012 eine Ausbildung als Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klimatechnik absolviert. Und startete dort durch: Bester seines Lehrjahrs, Gesellenprüfung mit 1,55. Nach einem Jahr Arbeit dann der Besuch der Meisterschule.

"Ich wurde von meinem Betrieb freigestellt, um die Schule in Vollzeit besuchen zu können", freut sich der Neudrossenfelder über das Entgegenkommen seines Arbeitgebers. Anderenorts sei das nicht selbstverständlich.

Jetzt ist die Praxis wichtig

Ein Entgegenkommen, das bindet. "Ich möchte in der Firma bleiben, nach der Theorie in der Schule nun Erfahrung sammeln", erzählt der Jungmeister. Die Praxis holt er sich auf Baustellen im ganzen Bundesgebiet. "Ich bin oft auf Montage unterwegs", erzählt er. Montag früh um 5 Uhr ist Start in Thurnau zur Baustelle, Rückkehr Donnerstagabend. Viel von den Städten, in denen er dann arbeitet, sieht er nicht. Nach einem langen Tag auf der Baustelle geht es gleich in die Unterkunft.

Städte locken ihn ohnehin nicht - weder privat noch beruflich. "Das ist nichts für mich. Viel zu hektisch. Ich bleibe lieber auf dem Land." Zumal ihm die Firma Perspektiven bietet: "Ich habe hier Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten und eine abwechslungsreiche Arbeit." Selbst mit einem höheren Verdienst kann man ihn nicht in die Metropolen locken: "Bevor ich dann eine Arbeit habe, die keinen Spaß macht, verdiene ich lieber etwas weniger." Und dafür bleibt er in der Heimat.

Ein Ziel hat er sich gesetzt: In einem Jahr - wenn er genug Erfahrung gesammelt hat - will er als bauleitender Monteur arbeiten, Baustellen koordinieren.

Hintergrund zur Serie

Alle Jahre vergibt der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Kulmbach zusammen mit der Bayerischen Rundschau auch 2015 wieder den Ausbildungspreis an zwei Unternehmen. Mit der neuen Serie soll auf die Preisverleihung aufmerksam gemacht und jungen Leuten gezeigt werden, dass sie auch in Oberfranken Karriere machen können.

Teilnehmende Betriebe

Es gibt zwei Kategorien: Unternehmen mit bis zu 30 Mitarbeitern und ab 30 Mitarbeitern.

Motto

Das Motto 2015: "Mein Ausbildungsbetrieb ist der beste in der Region, weil ..." Auszubildende sind aufgerufen, mit ihrem Projekt auf ihr Unternehmen aufmerksam zu machen und zu zeigen: "Eine Ausbildung bei uns ist richtig cool!". Dabei ist keine Idee zu klein oder zu ausgefallen!

Präsentation

Am Freitag, 16. Oktober, dürfen alle nominierten Unternehmen dem Publikum ihre Projekte präsentieren. Im Anschluss werden dann die beiden Gewinner im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung bekannt gegeben.

Bewerbung

Das Bewerbungsformular kann auf der Seite des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft (www.schulewirtschaft-kulmbach.de) heruntergeladen werden. Die Anmeldung erfolgt bei der Bayerischen Rundschau, E.-C.-Baumann-Straße 5, 95326 Kulmbach (oder per Fax unter der Nummer 09221/949-378). Auch formlose Bewerbungen sind möglich. Einsendeschluss ist Montag, 28. September.

Gewinner 2014

Letztjährige Gewinner waren die Firma Saum & Viebahn sowie das Landratsamt.

Serie

Etwa alle 14 Tage stellen wir in unserer Serie bis zum Herbst junge Leute vor, die in der Region geblieben sind und hier Karriere machen