Hochwasserschutz: In Kulmbach werden Millionen verbuddelt

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Nach dem Pfingsthochwasser 2017 hatte das Achat-Hotel in der Luitpoldstraße einen Millionenschaden und musste für die Renovierungsarbeiten viele Monate bleiben. Ein Jahr später stand das Hotelgelände erneut unter Wasser (Bild). Solche Probleme soll es künftig nicht mehr geben, wenn das Überflutungsschutzkonzept der Stadt Kulmbach umgesetzt wird. Foto: Archiv/Katrin Geyer
Nach dem Pfingsthochwasser 2017 hatte das Achat-Hotel in der Luitpoldstraße einen Millionenschaden und musste für die Renovierungsarbeiten viele Monate  bleiben. Ein Jahr später stand das Hotelgelände erneut unter Wasser (Bild). Solche Probleme soll es künftig nicht mehr geben, wenn das Überflutungsschutzkonzept  der Stadt Kulmbach umgesetzt wird. Foto: Archiv/Katrin Geyer

Weiherer Straße, Stadtpark, Petzmannsberg und Blaich: Stadt und Stadtwerke nehmen im nächsten Jahr viel Geld in die Hand für den Hochwasserschutz.

Starkregenereignisse wie das Pfingsthochwasser 2017 sind vielen Kulmbachern in unguter Erinnerung. Sie können ein Lied singen von überschwemmten Gärten und überfluteten Kellern.

Nicht nur dem Management und den Mitarbeitern des besonders betroffenen Achat-Hotels, das damals einen Millionenschaden hatte und für die Renovierungsarbeiten viele Monate geschlossen bleiben musste, bereitet der Gedanke Bauchschmerzen, dass man wieder von der braunen Flut heimgesucht wird.

Deshalb verabschiedete der Stadtrat im November ein Überflutungsschutzkonzept. Bei der Planung wurde der Schwerpunkt auf vier besonders betroffene Stadtteile gelegt:

Bereich Dürrer Bach in Petzmannsberg;

Weiherer Straße, Luitpoldstraße, Stadtpark;

Rehberg, Gustav-Adolf-Straße, Hundsanger;

Mangbach, Mangersreuther Straße, Fröbelstraße, Bayreuther Straße.

2021 will man damit beginnen, das Konzept umzusetzen. "Wir sind beim Hochwasserschutz in der Pflicht und müssen etwas machen", stellt Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD) fest und verweist darauf, dass nächstes Jahr knapp 13 Millionen Euro für Überflutungsschutz und Hochwasserfreilegung im Haushalt der Stadt und der Stadtwerke eingeplant sind und im Boden verbuddelt werden.

Rückhaltebecken im Stadtpark

Los geht‘s mit der Erneuerung und Erweiterung der Kanäle in der Weiherer Straße. Das Wasser, das bei Starkregen oberflächig nach unten schießt, soll in ein neues Regenrückhaltebecken im Stadtpark geleitet werden. Es wird im Bereich zwischen Siegfriedsäule und Hotel gebaut. Dazu muss auch der Astron-Parkplatz so umgestaltet und in Richtung Stadtpark geneigt werden, dass das Wasser in das neue Becken läuft.

Fortgeführt wird im Frühjahr der Kanalbau in der Hofer Straße. Für die Großbaustelle in der Blaich veranschlagt die Stadt eine Bauzeit von einem bis eineinhalb Jahren. Bei der Hochwasserfreilegung Purbach wird der verrohrte Bach in einen 4,5 mal 1,5 Meter großen Rechteckkanal verlegt, um das hundertjährige Hochwasser fassen zu können. Ein kompliziertes Projekt, denn während der Bauarbeiten muss die komplexe Infrastruktur im Boden mit Strom, Gas, Wasserleitung, Kanal und Abwasserdruckleitung der Schorgasttalgemeinden weiter funktionieren.

Betonwände am Ufer

Zum Abschluss folgt die optisch größte Veränderung mit dem Kreisverkehr am Krankenhausberg und dem neuen Einlaufbauwerk, wo das Purbachwasser in den Rechteckkanal fließt.

Während mit dem Bau des Stauraumkanals in der Gummistraße begonnen werden kann, muss beim Dürren Bach zunächst ein wasserrechtliches Verfahren eingeleitet werden. Dort soll ein neues Einlaufbauwerk in das Kanalnetz errichtet werden und ein mäandrierendes Gewässerbett. Vordringlich ist es, die teilweise vier Meter tiefen Ausspülungen im Uferbereich durch Betonwände zu sichern.

Wasser und Abwasser: Preise bleiben stabil

Alles wird teurer - das weiß jeder. Aber was Trinkwasser und Abwasser angeht, brauchen sich die Kulmbacher auch im nächsten Jahr keine Sorgen machen: Die Preise bleiben stabil. Einstimmig beschloss der Stadtrat gestern, dass der Wasserpreis und die Kanaleinleitungsgebühren wie seit fünf Jahren nicht erhöht werden.

Museumsleiter gesucht

Eine gute Nachricht gibt es auch für die Plassenburg: Für den laufenden Betrieb des Landschaftsmuseums Obermain ist im Haushalt die Summe von 390.000 Euro vorgesehen. Darin ist das Gehalt eines Museumsleiters enthalten. Die seit längerem vakante Stelle soll wieder besetzt werden.

Mit 1,24 Millionen Euro setzt die Stadt einen großen Betrag für den Brandschutz ein. 100.000 Euro werden für ein neues Löschgruppenfahrzeug angespart und weitere 120.000 Euro für Ersatzfahrzeuge bei den Stadtteilwehren. "Hier zu sparen, wäre auch in schwierigen Zeiten ein Fehler", sagte OB Ingo Lehmann.