"Hier ist der Dings... der Wanninger!" Erinnern Sie sich? Der große Philosoph und Komiker Karl Valentin hat die Leiden des Buchbinders Wanninger, der mit wachsender Verzweiflung telefonisch nach einem Ansprechpartner sucht, der für sein Anliegen zuständig ist, unnachahmlich in Szene gesetzt.
Das ist Jahrzehnte her und Karl Valentin hat vermutlich nicht geahnt, wie aktuell sein Sketch heute noch ist.
Wir kommunizieren zwar auf allen erdenklichen Kanälen. Aber den richtigen Ansprechpartner zu erwischen, scheint immer noch so schwierig wie zu Valentins Zeiten.
Da hat unsere Redaktionsvolontärin dieser Tage von der Bahn eine Stellungnahme zu einem ärgerlichen Vorfall am Kulmbacher Bahnhof haben wollen (siehe Artikel "Auf der Strecke geblieben" auf dieser Seite). Erste Anlaufstelle ist für uns Journalisten in einem solchen Fall die Pressestelle. Dort aber nahm auch nach wiederholten Versuchen niemand ab. Also ein Anruf beim Regionalleiter. Der ist telefonisch erreichbar, verweist aber auf die Pressestelle. Dort - Sie ahnen es vielleicht schon - ist erneut erst mal keiner da. Dann aber doch. Aber die Dame sagt am Telefon nichts, sondern bittet um eine Mail.
Irgendwie und irgendwann hat's dann doch geklappt mit der Stellungnahme. Das haben wir dem Herrn Wanninger voraus. Dessen Anliegen blieb unerledigt.
