In "Aufgegabelt" präsentiert Fernseh-Koch Alexander Herrmann kulinarische Spezialitäten. Ab September steht er in seinem neuen Lokal in Nürnberg am Herd.
In der Sendereihe "Aufgegabelt" des Bayerischen Fernsehens (BR) begibt sich der fränkische Küchenzauberer Alexander Herrmann nicht nur auf eine Entdeckungsreise, sondern auch auf eine Tour des guten Geschmacks quer durch Bayern und gabelt im wahrsten Sinne des Wortes lauter Leckerbissen auf. So war der fränkische Sternekoch unter anderem dem Geheimnis der bayerischen Garnelen auf der Spur oder hat einen Rehrücken in Kaffee-Gewürzmilch pochiert. Die Idee zur Sendereihe "Aufgegabelt" entstand vor vier Jahren, erklärt Hermann.
"Da haben wir uns in
Wirsberg getroffen und es war das Team, das damals schon ,Koch doch‘ mit mir gemacht hatte. Sie wollten etwas nach dem Vorbild machen, weil man festgestellt hat, dass es bei uns in Bayern wahnsinnig viele Spezialitäten gibt und auch viele, die in zweiter und dritter Generation irgendwas machen. Das ist schon beachtenswert."
Die Besonderheiten Bayerns
In der Sendung werden die Besonderheiten Bayerns aus mehreren Blickwinkeln vorgestellt - spezielle selbst hergestellte Produkte wie Käse oder Schinken, aber auch die Zucht von Lämmern, Wollschweinen sowie Garnelen. Hinzu kommt noch aus Flora und Fauna seltene Kräuter und Gewürze.
Ganz wichtig: "Die Sendung und auch die Leute sollen authentisch sein. Es ist so, dass der Ort vorher vom Regisseur angeschaut wird, aber wir kommen im Team gleichzeitig an. Wenn die Leute aus dem Haus rauskommen, dann sehe ich sie zum ersten Mal. Es kommt schon vor, dass ich sage: ,Ja, was hast du denn für Gummistiefel an?‘ "
Spontaneität ist entscheidend
Eine im Voraus durchgeplante Sendung ist für Alexander Hermann ein Graus. Denn: "Ich möchte die Dinge nicht vorher wissen, ich möchte nur einen Leitfaden haben. Ich will die Leute treffen, ich möchte einen Eindruck von ihnen haben und ich möchte auch etwas entdecken können." Diese Spontaneität entwickelte sich jedoch erst mit der Zeit. "Das war ein Prozess, bis wir - in dem Fall der BR - irgendwann verstanden haben, dass wir loslassen müssen", sagt der Koch.
Auch von der Quote ließ sich Hermann irgendwann nicht mehr beeinflussen. "Die Quote ist zwar immer ein Spiegelbild, aber sie ist trotzdem nicht ehrlich und sagt nicht, ob eine Sendung toll oder schlecht war, sondern sagt nur, ob eine gewisse Menge es gut oder schlecht empfunden hat." Auch "Aufgegabelt" hat sich von der ersten Sendung an weiterentwickelt, denn bislang waren die traditionellen Kochsendungen im Studio. Mit "Aufgegabelt" ist man weg von der üblichen Küche hin zu einem hellen Raum, wo hinten an der Wand nur ein paar hängende Deko-Artikel angebracht sind.
Nach der dritten Staffel, die gemeinsam erarbeitet wurde, kommt Alexander Herrmann zum Ergebnis: "Jetzt fühle ich mich sehr wohl und bin auch sehr frei. Gerade bei den Rezepten, je freier du bei den Rezepten bist, umso mehr Spielraum bietest du dem Regisseur im Schnitt."
Neues Lokal in Nürnberg soll im September eröffnen
Die Termine für die weiteren Sendungen von "Aufgegabelt" stehen bereits für das restliche Jahr fest. Einen weiteren Termin verriet Alexander Herrmann zusätzlich: Im September dieses Jahres wird er in
Nürnberg in der Königstraße, Ecke Luitpoldstraße, ein neues Restaurant eröffnen.
"Es ist ein gepachtetes Anwesen, das gegenwärtig umgebaut wird. Es sind zwei Stockwerke, Erdgeschoss und erster Stock. Es sind auch zwei unterschiedliche Konzepte. Im ersten Stock ist es eine Art Restaurant, allerdings mit einer sehr hohen Essensqualität - der Service ist sehr locker, keine Tischdecken auf den Tischen, also nichts, was es steif macht, sondern wo der Gast einfach sagt, schön, dass ich da bin und es berührt mir die Seele."
Zwei Konzepte in einem Lokal
Die Öffnungszeiten sind abends an fünf Tagen der Woche geplant. "Im Erdgeschoss wird ein offeneres Konzept den Gast einladen - geöffnet von 10 Uhr morgens bis in den Abend. Ich sage immer: Das ist Herrmann für jedermann, sehr urban."
Der Name für den gastronomischen Betrieb steht noch in den Sternen. Die Kulmbacher "Feuerwache" wurde Alexander Herrmann auch angeboten. "Witzigerweise beim Bierfest in Kulmbach", erinnert er sich. Doch: "Der Standort Kulmbach ist kein einfacher und für Kulmbach brauchst du einen Gastwirt, jemand, der als Patron drinsteht."