Das Kloster Marienweiher wird, nach dem Befall eines aggressiven Hausschwamms, saniert. Die Dachkonstruktion des historischen Gebäudes im Wallfahrtsort wird für 390.000 Euro statisch überarbeitet.
Früher waren Häuser, die mit dem Hausschwamm befallen waren, nicht mehr zu retten. Sie wurden niedergebrannt. Denn Feuer ist die einzige sichere Methode, um dem aggressiven Schädling den Garaus zu machen. Inzwischen gibt es Mittel und Wege, wie sich der Hausschwamm eindämmen lässt.
Mit Ruhe und Geduld erdulden die Patres, die in Marienweiher leben, derzeit Baulärm. Sie sind überglücklich, dass das Kloster saniert wird. "Wir sind froh, dass sich etwas tut", sagt Pater Alard. Denn das Kloster war genau von diesem aggressiven Hausschwamm befallen. Der Hausschwamm hat sich vom Dachstuhl aus ausgebreitet, ist teilweise schon in die Tiefen der Balken vorgedrungen.
Staat trägt die Kosten Die Kosten für die Instandhaltung belaufen sich auf rund 390.000 Euro - und werden vom Staat getragen. Denn für das Klostergebäude ist nicht die katholische Kirche, sondern der Freistaat Bayern zuständig. Nur ein kleiner Teil - nämlich die Verbindung zwischen Kloster und Klosterkirche - gehört der Kirche. Doch auch dieser Teil wird unter der Regie des Staatlichen Bauamtes Bayreuth mit saniert und dann mit dem Kirchenbauamt abgerechnet.
Die Sanierung war unaufschiebbar. Denn der Hausschwamm hätte über kurz oder lang die statische Konstruktion des kompletten Daches beeinträchtigt.
Um den echten Hausschwamm zu bekämpfen, gibt es nur ein Mittel: Die befallenen Teile großflächig beseitigen. Außerdem gilt es, in Zukunft das Mauerwerk absolut trocken zu halten. Denn bei Trockenheit stellt der Pilz, auch wenn er noch vorhanden sein sollte, den Stoffwechsel ein.
"Besonders schlimm war der Befall über dem Duschbereich", erläutert Pater Alard. In diesem Bereich musste nicht nur das Dach, sondern auch die komplette Deckenkonstruktion ausgetauscht werden.
Komplette Konstruktion entfernt Ebenfalls stark betroffen war das angrenzende Zimmer, in dem normalerweise Pater Roger lebt. "Er musste kurzfristig ausziehen." Derzeit ist Pater Rogers Zimmer mit einer staubdichten Türe verschlossen. Die Decke ist durchbrochen und sämtliche Holzkonstruktionen sind entfernt.
"Wir wussten anfangs nicht, wie tief der Hausschwamm in die Balken reicht, aber letztlich musste nur Pater Roger vorübergehend ausgesiedelt werden" sagt Pater Alard und ist froh, dass alle anderen ihre Zimmer weiter bewohnen können.
Bemerkt wurde der Hausschwammbefall, weil immer wieder Schindeln des Daches herabgefallen sind. Die Holzkonstruktion war so porös geworden, dass die Nägel herausbröckelten und den Schiefer nicht mehr festhalten konnten.
Eindeckung wird erneuert Bei der Sanierungsmaßnahme in der Regie des Staatlichen Bauamtes Bayreuth handelt es sich um eine umfangreiche statische Instandhaltung. Auch die Schiefereindeckung wird ausgetauscht.
Doch nicht nur das: Das Kloster hatte tiefe Risse bekommen. Die wurden mit einem speziellen Verpressungsverfahren verfüllt und sollen dann wieder jahrelang dicht halten.
Bis Herbst sollen die Baumaßnahmen am Kloster abgeschlossen sein - und noch vor der Adventszeit ist dann das Gerüst wieder weg, freuen sich die Patres auf ihr neues altes Kloster.