Der Etat der Marktgemeinde Wirsberg für 2020 hat ein Gesamtvolumen von knapp 8,8 Millionen Euro. Er wurde einmütig vom Marktgemeinderat verabschiedet.
Der Verwaltungshaushalt 2020 der Marktgemeinde Wirsberg schließt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 3,45 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt mit rund 5,35 Millionen Euro ab. Sowohl Bürgermeister Jochen Trier (FW) als auch Kämmerin Andrea Müller machten bei der Marktgemeinderatssitzung am Dienstagabend deutlich, dass der Haushalt aufgrund der Corona-Pandemie eine unsichere Planung darstelle und "auf wackligen Füßen" stehe.
Kämmerin Andrea Müller: "Es ist eine Momentaufnahme und unklar, wie es weitergeht, zum Beispiel beim Schwimmbad oder bei den Steuereinnahmen."
Keine Kreditaufnahme vorgesehen
Nach dem aktuellen Stand der Haushaltsplanung beträgt die Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt 177 350 Euro. Trotz großer Bauprojekte - Bürgerzentrum und Erweiterung der Kindertagesstätte - ist für 2020 keine Kreditaufnahme vorgesehen und der Schuldenstand wird zum Jahresende knapp 1,3 Millionen Euro betragen. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 700 Euro.
Für Bürgermeister Jochen Trier war wichtig, dass nach einer Aussage von Hans-Peter Mayer, dem Stellvertreter des Geschäftsführenden Präsidialmitglieds vom Bayerischen Gemeindetag, feststeht, dass Bund und Länder die Kommunen mit Blick auf die Corona-Pandemie nicht im Stich lassen: "Sie werden auf die Kommunen schauen, und wie es der jetzige Plan ist, werden sie die letzten Jahre als Mittel rausziehen und dann den Kommunen weiter unter die Arme greifen, weil sie auch sehen, wie die Gewerbesteuern einbrechen werden."
Zum Haushalt 2020 stellte Bürgermeister Trier fest, dass die Verschuldung im letzten Jahr nur marginal gestiegen sei: "Wir sind auf jeden Fall stabil geblieben und haben in diesem Jahr nach derzeitigem Stand keine Neuverschuldung eingeplant. Aber wir wissen nicht, welche Folgen die Corona-Krise für die Kommunen hat. Es sind noch gewisse Projekte am Start, die unter anderem auch in dem Antrag zum Ausbau der Lebensqualität in Wirsberg und den Bergdörfern genannt wurden." Insgesamt sei der Markt Wirsberg auf einem guten Weg, so dass er auch verschiedene Projekte aus dem Antrag seines Vorgängers Hermann Anselstetter umsetzen könne, allerdings in einem vernünftigen Zeitrahmen und auch im Rahmen der Finanzierbarkeit.
Gewerbesteuer ist eingebrochen
Kämmerin Andrea Müller machte deutlich, wie wichtig der Einzelplan 9 für den Verwaltungshaushalt sei: "Rund 2,2 Millionen der knapp 3,5 Millionen Euro an Einnahmen des Verwaltungshaushaltes - das sind mehr als 64 Prozent - beziehen sich auf den Einzelplan 9, das heißt Einnahmen aus Steuern und Zuweisungen. Dabei sind gegenüber dem Vorjahr nach jetzigem Stand erneut Einnahmeerhöhungen bei fast allen Positionen prognostiziert. Die Gewerbesteuer allerdings ist, was bereits jetzt klar ist, voll eingebrochen." Konnten im Vorjahr noch circa 1,1 Millionen Euro verzeichnet werden, so liegt der Gewerbesteueransatz jetzt lediglich bei 40 000 Euro. Die Einkommensteuerbeteiligung wurde als größter Einnahmeposten - wie prognostiziert - noch mit 935 440 Euro veranschlagt und die Schlüsselzuweisung mit 796 400 Euro.
Auch auf der Ausgabenseite ist der Einzelplan 9 mit 896 100 Euro der mit den höchsten Werten des Verwaltungshaushaltes. Kämmerin Müller: "Es sind die Zuführung von 177 350 Euro zum Vermögenshaushalt, die Gewerbesteuerumlage mit 13 150 Euro und die gesunkene Kreisumlage mit 701 220 Euro."