Häuser fallen für mehr Wohnraum

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In der Thurnauer Straße ist nach dem geplanten Abriss mehrerer baufälliger Häuser ein Neubau vorgesehen. Bis zu zwölf Wohnungen könnten entstehen.
In der Thurnauer Straße ist nach dem geplanten Abriss mehrerer baufälliger Häuser ein Neubau vorgesehen. Bis zu zwölf Wohnungen könnten entstehen.
Foto: Alexander Hartmann
Dieses Bauernhaus in Großenhül wurde abgerissen. Auf dem Areal sollen bis zu sechs Bauplätze geschaffen werden. 
Dieses Bauernhaus in Großenhül wurde abgerissen. Auf dem Areal sollen bis zu sechs Bauplätze geschaffen werden. 
Foto: Markt Wonsees
Bürgermeister Andreas Pöhner
Bürgermeister Andreas Pöhner
Archiv

Innenraumverdichtung und neues Baugebiet: Der Markt Wonsees will die Voraussetzungen für das Wachstum schaffen.

Alte Gebäude werden abgerissen, um Platz für neuen Wohnraum zu schaffen, zudem soll ein großes neues Baugebiet ausgewiesen werden. Der Markt Wonsees will wachsen und schafft dafür die baulichen Voraussetzungen, wie Bürgermeister Andreas Pöhner (CSU) im Interview betont.

Herr Pöhner, nicht wenige Gemeinden im Landkreis klagen über einen Einwohnerrückgang, der Markt Wonsees konnte seinen Bevölkerungsstand in den letzten Jahren in etwa halten. Woran liegt das?

Andreas Pöhner: Ein Grund, der immer wieder Auswärtige nach Wonsees lockt, ist sicherlich die herrliche Landschaft am Rande der Fränkischen Schweiz, die viele schätzen. Dass wir Einwohner gewonnen haben, liegt natürlich aber vor allem auch an der Ansiedlung der Gemüsefarm in Feulersdorf und an der neuen, großen Tierarztpraxis im alten Schulhaus. Viele Ärzte wollen sich beispielsweise in Wonsees niederlassen, bauen ein Haus oder sind auf der Suche nach einem Grundstück, wo sie sich den Traum vom Eigenheim verwirklichen können.

Die Gemeinde hat es sich zum Ziel gesetzt, neuen Wohnraum zu schaffen. In Großenhül wurde ein baufälliges Anwesen gekauft und bereits abgerissen. Was ist dort genau geplant?

Das Ziel der Gemeinde ist es, wenn möglich eine Innenraumverdichtung vorzunehmen, um die Dörfer in ihrem Kern zu erhalten. In Großenhül haben wir die Chance genutzt. Dort, wo sich ein altes, baufälliges Bauernhaus mit Scheune befunden hat, können bis zu sechs Bauplätze entstehen. Der Bebauungsplan wird zurzeit erstellt, eine hydraulische Berechnung vorgenommen. Wir hoffen, dass wir in ein paar Monaten Details vorstellen können. Interessenten für die Grundstücke gibt es schon.

Ein Großprojekt nimmt der Markt auch in der Thurnauer Straße im Hauptort in Angriff. Wie ist da der Stand der Planungen?

Wir wollen im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern drei baufällige Anwesen erwerben und auf den Grundstücken nach dem Abriss Platz zum Wohnen schaffen. Zwei Grundstückskäufe sind schon notariell beurkundet. Auf über 2000 Quadratmetern Fläche könnten zwischen sechs bis zwölf Wohneinheiten entstehen. Wir sind schon in Vorgesprächen mit möglichen Bauträgern.

Wie zeitnah wird das Projekt verwirklicht?

Der Abriss muss 2021 vorgenommen und auch abgerechnet werden. Er wird vom Freistaat mit 90 Prozent gefördert. Wir rechnen da mit einem Zuschuss von rund 300 000 Euro. Den Neubau wollen wir zeitnah in Angriff nehmen. Ich würde das ganze Projekt am liebsten nicht allein mit einem großen Investor auf den Weg bringen, sondern die Bevölkerung einbinden. Einige Bürger haben ihr Interesse bekundet, eine Wohnung selbst erwerben zu wollen. Unser Ziel ist es, in einer Bürgerversammlung das Interesse abzufragen.

Ist an seniorengerechte Wohnungen gedacht?

Das Ziel ist es ja gerade, auch Wohnungen für Senioren zu schaffen, für Wonseeser, die ein Eigenheim haben, in dem sie aber mangels Barrierefreiheit nicht alt werden können. Im Erdgeschoss der wohl zweistöckigen Häuser sollen die Wohnungen auf jeden Fall seniorengerecht gestaltet werden. Wenn der Bedarf vorhanden ist, eventuell auch die im Obergeschoss, wo man mit einem Aufzug den Zugang schaffen könnte.

Das Baugebiet An der Kirche ist quasi voll. Gibt es auch Pläne, ein größeres neues Baugebiete auszuweisen?

Ja, weil nicht nur Auswärtige, sondern auch viele junge Wonseeser ein Haus bauen wollen. Wir haben Flächen unweit des Bauhofareals im Visier, sind da auch schon in Gesprächen mit den Eigentümern, die uns ihre grundsätzliche Verkaufsbereitschaft signalisiert haben.

Wie viele Bauparzellen könnten dort geschaffen werden?

Konkrete Zahlen können noch nicht genannt werden, weil viele Fragen noch nicht geklärt sind. Unser Ziel wäre es aber schon, so um die zehn weitere Baugrundstücke zu schaffen, um die Nachfrage zu decken.

Wann soll das Projekt angegangen werden?

Wir hoffen, dass wir dort innerhalb der nächsten zwei Jahre mit der Erschließung beginnen können.