Guten Abend, gute Nacht?

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Im Winter ist es für die Rehe nicht so einfach, Futter zu finden. Sie kommen auch in die Gärten.
Im Winter ist es für die Rehe nicht so einfach, Futter zu finden. Sie kommen auch in die Gärten.
Rolfes/DJV

Wer naturnah wohnt, kann oft Besonderes erleben.

Wenn ich morgens mit der Kaffeetasse am Fenster stehe und Richtung Garten schaue, dann sehe ich zum Beispiel ein ausgesprochen vergnügtes schwarzes Eichhörnchen, das nicht nur gerne in einer großen Kiefer turnt, sonder auch ein echter Schneefan zu sein scheint. Es huscht nicht einfach über die weiße Pracht, sondern es hüpft und landet mit einem satten Bauchplatscher im Schnee. Ganz offensichtlich mit voller Absicht - immer wieder. Und ich hatte mich schon gefragt, wo diese seltsamen Spuren herkommen...

Andere Abdrücke sind klar zuzuordnen. Eine dreiköpfige Rehfamilie marschiert Abend für Abend kreuz und quer durch den Garten, auf der Suche nach Fressbarem. Leider tut die Bande das auch im Sommer und lebt dabei eine Reihe schlechter Angewohnheit aus, zum Beispiel Rosenknospen abknabbern und Gemüsepflanzen massakrieren. Aber im Winter sind sie in der abendlichen Dämmerung schon ein eindrucksvoller Anblick.

Nachtaktiv und dabei stimmgewaltig sind zwei Füchse, die zwischen Hochbeet und Mirabellenbaum einen Duell-Platz gefunden haben. Da haben wohl zwei Rüden ein Auge auf dieselbe Fähe geworfen...

Ich allerdings bin nicht nachtaktiv und würde gerne schlafen. Doch die Streithähne keckern weiter, dazwischen schreit mal eins der Rehe oder ein Marder, der sich mit einer dicken Katze aus der Nachbarschaft in die Wolle kriegt.

Insgesamt ein recht stimmgewaltiger Chor, nur an der Liedauswahl müsste man noch feilen: Statt "Auf in den Kampf" würde ein "Guten Abend, gute Nacht" meinen Beifall finden.