Grünwehrbeck Kulmbach: Wie der Vater, so der Sohn

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Sebastian Groß hat die Nachfolge seines Vaters als Grünwehrbeck angetreten. Foto: Jürgen Gärtner
Sebastian Groß hat die Nachfolge seines Vaters als Grünwehrbeck angetreten. Foto: Jürgen Gärtner

Selbst der Arbeitsbeginn mitten in der Nacht macht ihm inzwischen nichts mehr aus: Für Sebastian Groß war es keine Frage, den väterlichen Betrieb zu übernehmen. Von Kindesbeinen an interessierte er sich für das Handwerk, seit Jahresbeginn ist er der Chef im Grünwehrbeck.

Früher, mit 15, 16 Jahren, als die Kumpels abends loszogen, da fiel es ihm schon schwer, daheim zu bleiben, beizeiten ins Bett zu gehen. Denn um Mitternacht beginnt für Sebastian Groß der Arbeitstag in der Bäckerei.

Dafür ist der 27-Jährige gegen 11 Uhr fertig und hat am Nachmittag Zeit für die Kinder. "Andere kommen abends heim, wenn die Kinder ins Bett müssen", sieht er seinen Job im Vorteil.

Und er hofft natürlich, dass auch sein Nachwuchs eines Tages seine Nachfolge antreten wird: "Ich würde mich natürlich freuen, wenn mein Junior ebenfalls Bäcker wird. Denn so einen Betrieb hat man nicht für ein oder zwei Generationen, sondern am besten für die Ewigkeit", sagt Sebastian Groß.

Denn er sieht auch langfristig gute Perspektiven für das Familien-Unternehmen, weil es sich von anderen Betrieben unterscheide: "Wir arbeiten sehr speziell, wir backen ohne Backmittel, ganz handwerklich und traditionell."

Die Bäckerei wird voraussichtlich in diesem Jahr umziehen - in die Räume der ehemaligen Bäckerei Matiaske in der der Weiherer Straße, die der Grünwehrbeck im Dezember 2014 gekauft hat - einen Tag vor Weihnachten.

Der Verkauf wird aber nach wie vor im Grünwehr bleiben. Filialen gibt es zudem noch in der Weiherer Straße in Kulmbach, in Ziegelhütten, Presseck und Stadtsteinach.

Für Sebastian Groß stand es nie zur Debatte, die Region zu verlassen und in eine Großstadt zu gehen - nicht nur wegen der Bäckerei. "Eine Großstadt hat mich nie gejuckt - überhaupt nicht. Das ganze Getümmel, die Hektik und Unruhe ... Bei mir in Wartenfels ist es schön, da hast du deine Ruhe", sagt der 27-Jährige, der in dem Pressecker Ortsteil lebt.

Dass sein Sohn in seine Fußstapfen tritt, freut natürlich Vater Ralf Groß. "Wir waren aber auch darauf vorbereitet, hätte er das nicht getan." Er weiß zwar, dass der Junior als Unternehmer auf der einen Seite mehr Stress habe als ein normaler Arbeitnehmer, auf der anderen Seite aber "bis an sein Lebensende seine Arbeit und damit jeden Monat sein Geld", blickt Ralf Groß zuversichtlich in die Zukunft. Zumal es auch nur noch vier Bäckereien im Kulmbacher Stadtgebiet gebe.

Zudem sei man auf vielen Märkten vertreten, von Ebermannstadt bis Ludwigstadt, von Coburg bis Waldsassen. Und eine Nische hat der Grünwehrbeck auch erschlossen: "Wir backen speziell nach Allergie-Listen von Kunden."

Sein Fazit: "Wenn man die Leute gesund ernährt und es ihnen auch noch schmeckt, dann mache ich mir um den Betrieb keine Sorgen."

Und hier ergänzt sein Sohn: "Das Lob, dass es schmeckt, ist besser als alles Geld."


Der Ausbildungspreis


Wettbewerb Wie in den Vorjahren vergibt der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Kulmbach zusammen mit der Bayerischen Rundschau auch 2015 wieder den Ausbildungspreis an zwei Unternehmen.

Betriebe Es gibt zwei Kategorien: Unternehmen mit bis zu 30 Mitarbeitern und ab 30 Mitarbeitern.

Motto Das Motto 2015: "Mein Ausbildungsbetrieb ist der beste in der Region, weil ..." Auszubildende sind dazu aufgerufen, mit ihrem kreativen, außergewöhnlichen Projekt auf ihr Unternehmen aufmerksam zu machen und zu zeigen: "Eine Ausbildung bei uns ist richtig cool!". Dabei ist keine Idee zu klein oder zu ausgefallen!

Präsentation Am Freitag, 16. Oktober, dürfen alle nominierten Unternehmen dem Publikum ihre Projekte präsentieren. Im Anschluss werden dann die beiden Gewinner im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung bekannt gegeben.

Einsendeschluss Montag, 28. September.

Bewerbung Das Bewerbungsformular kann auf der Seite des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft (www.schulewirtschaft-kulmbach.de) heruntergeladen werden. Die Anmeldung erfolgt bei der Bayerischen Rundschau, E.-C.-Baumann-Straße 5, 95326 Kulmbach (oder per Fax unter der Nummer 09221/949-378). Auch formlose Bewerbungen sind möglich.

Gewinner 2014 Letztjährige Gewinner waren die Firma Saum & Viebahn sowie das Landratsamt.

Serie Etwa alle 14 Tage stellen wir bis zum Herbst junge Leute vor, die in der Region Karriere machen. red