"Goldener Schuh" für einen neugierigen Narren

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Erstmals erhält mit René Pschierer ein Büttenredner aus der Fastnachtshochburg Mainz den Sonderorden "Der Goldene Schuh", den der Mainleuser Carnevals Club alljährlich vergibt. Beim Mainzer Carnevals Verein verkörpert Pschierer den "Bajazz mit der Laterne". Foto: Klaus Benz
Erstmals erhält mit René Pschierer ein Büttenredner aus der Fastnachtshochburg Mainz den Sonderorden "Der Goldene Schuh", den der Mainleuser Carnevals Club alljährlich vergibt. Beim Mainzer Carnevals Verein verkörpert Pschierer den "Bajazz mit der Laterne". Foto: Klaus Benz
Für das Prinzhenpaar Katja Jungkunz und Steffen Höfler heißt es Abschied nehmen. Foto: Stephan Stöckel
Für das Prinzhenpaar Katja Jungkunz und Steffen Höfler heißt es Abschied nehmen.  Foto: Stephan Stöckel
 

Der Mainleuser Carnevals Club startet mit der Proklamation des Prinzenpaares in die neue Session. René Pschierer aus Mainz erhält diesmal den Sonderorden "Goldener Schuh", den der MCC alljährlich vergibt.

"Wolle mer'n roilosse?", "Humba Täterää" oder "Ein Tag, so wunderschön wie heute" - im "Meenzer Fassenacht" wurden viele unvergessene Sprüche und Lieder kreiert. Der Mainleuser Carnevals Club (MCC), der die Mainleuser und Burgkunstadter Narren vertritt, verdankt ihr seinen neuen Preisträger: Der Sonderorden "Der Goldene Schuh" wird am Samstag, 10. Januar, an René Pschierer vom "Mainzer Carnevals Vereins" (MCV) verliehen, der dort den Bajazz mit der Laterne verkörpert.

Inthronisation am 8. November

In den Startlöchern steht auch das neue Prinzenpaar des MCC, das am Samstag, 8. November, in der Schwarzacher Mehrzweckhalle inthronisiert wird. Beginn der Proklamation, die von einem bunten Programm aus Gaudi, Gags und Gardetanz umrahmt wird, ist um 19.46 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

"So schwingen wir das Narrenzepter hoch, erheben Kelch und Krug und lassen ertönen auf eine feiste Faschingszeit ein dreifach donnerndes MCC weiß-blau Helau, weiß-blau Helau, weiß-blau Helau." Mit diesen Worten hatten im vergangenen Jahr Katja I. (Jungkuntz) aus dem Altenkunstadter Ortsteil Baiersdorf und ihr Freund Steffen II. (Höfler) aus Sonneberg eine bunte Narrenschar aus Nah und Fern begrüßt. Nun heißt es Abschied nehmen von dem Paar, das den Faschingsfreunden am oberen Maintal durch ihre charmante Art ans Herz gewachsen war.

Wer ist das neue Prinzenpaar?

Wer tritt in ihre Fußstapfen? Das ist noch ein wohlgehütetes Geheimnis. Allerdings lässt Gesellschaftspräsident Wolfgang Hartmann durchblicken: "Das Paar könnte aus dem Burgkunstadter Raum stammen und bereits Faschingserfahrung gesammelt haben."

Wer in die Fußstapfen von Marc Pircher (2005), Klaus Karl Kraus (2009) oder Oliver Tissot (2013) treten wird, die allesamt den Sonderorden der "Goldene Schuh" tragen, steht hingegen schon fest: René Pschierer. Im Mainzer Fasching verkörpert er den Bajazz mit der Laterne. "Dieser ist ein Nachfahre des Bajazzo aus der Commedia dell'arte. Die Laterne wurde ihm als Attribut des neugierigen Narren verliehen, der damit auch Unbequemes beleuchtet und vermeintliche Wahrheiten in ein neues Licht taucht. In dieser Kombination ist er seit der Gründung im Jahr 1838 die Symbolfigur des MCV. In den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts machte der geniale Willi Scheu die Figur durch die Fernsehsendung "Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht" bundesweit bekannt", klärt Pschierer auf.

Als erster Nichtfranke

Dem Fassenachter aus Wittlich bei Mainz ist es eine große Ehre, mit dem "Goldenen Schuh" ausgezeichnet zu werden: "Wenn ich mir die prominenten Namen der bisherigen Ordensträger so anschaue, dann freut es mich ungemein, als erster Nichtfranke diese Auszeichnung zu bekommen. MCC-Präsident Wolfgang Hartmann hat mich schon mit einer Delegation in Wittlich besucht. Es war ein sehr fröhliches und herzliches Zusammentreffen, ein Simultanübersetzer war nicht nötig."

Zurück zur Proklamation: Auch der MCC hat mit Franz Besold aus Weismain einen tollen Reimeschmied, der in Schwarzach die Lachmuskeln strapazieren wird. Hinter dem Auftritt von Edwin Jungkunz, dem "Baaschdorfer", steht noch ein Fragezeichen. Was wäre eine Faschingsveranstaltung ohne einen Gardetanz? 14 junge Damen vom Lichtenfelser Tanzstudio Diroll führen diesen auf. Einen außergewöhnlichen Reigen aufs Parkett legt eine Tanzgruppe der Faschingsgesellschaft Hirschaid, die seit Jahren eine Freundschaft mit dem MCC verbindet. Auch ein Tanzmariechen möchte man verpflichten.

Ein Faschingsverein ruht auf den Säulen ehrenamtlichen Engagements. Aus diesem Grund ehrt ein Mitglied des Fastnachtsverbands Franken verdiente langjährige Mitglieder.
Und wie ist es um das Schunkeln, Singen und Tanzen bestellt? Dafür sorgt Peter Birk, bekannt von der Gruppe "Frankentop", mit Stimmungshits.