Betreiberin muss Pizzeria nach 14 Jahren schließen - und rechnet mit heutiger Arbeitsmoral ab

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Stadtsteinach: Pizzeria SAN muss nach 14 Jahren schließen - wegen fehlender Mitarbeiter
Die Pizzeria SAN in Stadtsteinach musste zum 31. März 2023 schließen. Die langjährige Betreiberin erklärt jetzt, warum sie die Schließung als Erleichterung empfindet.
Stadtsteinach: Pizzeria SAN muss nach 14 Jahren schließen - wegen fehlender Mitarbeiter
Pizzeria SAN

Die Pizzeria SAN in Stadtsteinach musste nach 14-jährigem Bestehen schließen. Gegenüber inFranken.de erklärt Betreiberin Daniela Böhner jetzt ihre Entscheidung.

  • Stadtsteinach: Pizzeria SAN schließt nach 14 Jahren - Betreiberin erklärt Entscheidung
  • "Corona habe ich gut überstanden": Warum das Restaurant jetzt trotzdem schließen muss
  • "Nerven zu schade": Gastronomin klagt über erfolglose Suche nach Mitarbeitern

Die Pizzeria SAN in Stadtsteinach im Landkreis Kulmbach musste am 31. März 2023 nach mehr als 14 Jahren schließen.  Ihre Entscheidung sei nicht nur auf finanzielle Gründe zurückzuführen, wie die langjährige Betreiberin Daniela Böhner jetzt verrät. Auch mit der Arbeitsmoral ihrer Angestellten sei sie am Ende nicht mehr einverstanden gewesen. "Da sind mir meine Nerven dann echt zu schade", erklärt sie jetzt im Gespräch mit inFranken.de

Pizzeria SAN in Stadtsteinach muss nach 14 Jahren schließen: Betreiberin erklärt Entscheidung - "schaffe das einfach nicht mehr alleine"

"Corona hab ich eigentlich gut überstanden", berichtet Restaurant-Betreiberin Daniela Böhner gegenüber inFranken.de. Sie habe nicht einmal staatliche Hilfen beantragen müssen. "Aber danach ist es dann losgegangen", erklärt sie. Steigende Energiekosten und Zahlungsforderungen vom Finanzamt hätten ihr schließlich das Genick gebrochen. "Das hat sich dann letztendlich einfach summiert", erklärt Böhner. "Da waren wirklich Rechnungen dabei, die waren vom Feinsten", sagt sie - eine enorme finanzielle Belastung für die alleinstehende Gastronomin. Aber das sei nicht der einzige Grund. "Ich schaffe das einfach alles nicht mehr alleine", erklärt sie.

Zumal sie seit dem Wegfall ihrer langjährigen Bedienung mit der zusätzlichen Belastung zu kämpfen gehabt habe. "Wir waren ein eingespieltes Team, das hat eigentlich auch zu zweit trotzdem alles immer gut geklappt", erklärt sie. Nachdem in dieser Konstellation jahrelang alles gut gelaufen sei, habe sie in letzter Zeit auch einige negative Erfahrungen gemacht. Weil sie auf Unterstützung angewiesen sei, habe sie händeringend nach neuen Mitarbeitern gesucht. Leider vergebens, wie sie jetzt erklärt. 

Zum Teil seien Arbeitskräfte beispielsweise nach wenigen Tagen einfach gar nicht mehr erschienen. "Sobald man sie eingelernt hat, waren sie auch schon wieder weg", berichtet sie. Ein nie enden wollendes Prozedere, das ihr extrem viele Nerven und auch Zeit gekostet habe. "Viele haben eine Arbeitsmoral, das ist echt der Wahnsinn", ärgert sie sich deshalb. Momentan sei das leider aber ja "überall dasselbe Schauspiel".      

"Glaube nicht, dass ich Entscheidung bereuen werde": Das soll jetzt mit dem Restaurant passieren

"Für mich ist das jetzt echt eine Erleichterung", erklärt Böhner deshalb gegenüber inFranken.de. "Ich glaube auch nicht, dass ich meine Entscheidung irgendwann bereuen werde", sagt sie. "Ich bin jetzt 47, in 10 Jahren sehe ich mich einfach nicht mehr körperlich hart arbeiten", erklärt die Gastronomin. Sie wolle jetzt in den öffentlichen Dienst wechseln, näheres will sie jedoch nicht sagen. Wie es mit dem Restaurant weitergeht, wisse sie aktuell noch nicht, sie sei jedoch schon auf der Suche nach einem Nachmieter. "Wenn sich da jemand finden würde, dann wäre das natürlich perfekt", sagt sie. Bislang habe sich aber noch niemand gemeldet

Zum Abschluss wolle sie sich noch bei ihren langjährigen Gästen bedanken. "Ich habe Stammkundschaft, die kenne ich zum Teil seit 14 Jahren", erzählt die 47-Jährige. "Man kennt sich halt einfach und hat ein gutes Verhältnis", berichtet sie. "Das ist anders als in der Großstadt", sagt Böhner. Alles sei viel familiärer. Deshalb wolle sie sich auch gebührend verabschieden. "Ich bedanke mich bei meinen treuen Stammgästen für die tolle Unterstützung über all die Jahre", sagt die Restaurant-Betreiberin gegenüber inFranken.de.