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Kulmbacher Restaurant "Alte Feuerwache" meldet Insolvenz an


Autor: Ralf Welz

Kulmbach, Dienstag, 28. Oktober 2025

Infolge akuter Finanznot hat ein Restaurant in Oberfranken Insolvenz angemeldet. Das Lokal hofft nun auf die Unterstützung seiner Gäste. Glückt die Rettung?
Trotz der finanziellen Schwierigkeiten bleibt das Kulmbacher Restaurant vorerst geöffnet.


Die Gastronomie in Deutschland steht aktuell unter erheblichem Druck und durchlebt eine der schwersten Krisen der letzten Jahrzehnte. Gründe hierfür sind vielfältig: Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, steigende Energie- und Lebensmittelkosten, Inflation sowie der Fachkräftemangel belasten die Branche massiv. Ein weiterer Faktor ist die Konsumzurückhaltung der Gäste. Besonders kleinere Betriebe kämpfen ums Überleben.

In Kürze geht die Ära eines traditionsreichen Restaurants in Bayreuth zu Ende - zum großen Bedauern der Stammgäste. In Kulmbach steht derweil ein Lokal vor einer ungewissen Zukunft. Die Betreiber des Restaurants "Alte Feuerwache" haben einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Bayreuth ordnete mit Beschluss vom 24. Oktober 2025 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Gesellschaft an. Seit 2017 werden in der Location in der Grabenstraße auf zwei Etagen Spezialitäten aus der mexikanisch-amerikanischen Küche angeboten. Doch wie geht es vor Ort jetzt weiter?

Kulmbacher Restaurant "Alte Feuerwache" muss um Zukunft bangen - glückt die Rettung?

Als vorläufiger Insolvenzverwalter fungiert Peter Roeger, wie dessen Kanzlei, die Pluta Rechtsanwalts GmbH, in einer am Dienstag (28. Oktober 2025) veröffentlichten Pressemitteilung berichtet. Der Jurist hat sich demnach bereits einen ersten Überblick zur Situation der "Alten Feuerwache" verschafft. "Wir haben erste Gespräche geführt und werden den Betrieb fortführen", wird Roeger zitiert. "Ob eine dauerhafte Lösung möglich ist, werden die nächsten Wochen zeigen. Die Rahmenbedingungen sind sicherlich nicht einfach."

Trotz der finanziellen Schwierigkeiten bleibt das Kulmbacher Restaurant vorerst geöffnet. Das Lokal beschäftigt 13 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Die Gehälter der Beschäftigten sind bis Jahresende über das Insolvenzgeld gesichert.

Die Ursache für die wirtschaftliche Talfahrt sind auch im vorliegenden Fall vielschichtig: Das veränderte Kundenverhalten und die konjunkturelle Lage hätten in den vergangenen Monaten zu rückläufigen Umsätzen geführt, während die Kosten weiterhin hoch geblieben seien. Laut Kanzlei zwangen die daraus resultierenden Liquiditätsschwierigkeiten die Gaststättenbetreiber schließlich zur Insolvenzanmeldung.

"Bedanken uns bei unseren treuen Gästen": Lokalbetrieb hofft auf Unterstützung

"Unser Geschäftsbetrieb läuft weiter", erklärt Javashi Afshin, der geschäftsführende Gesellschafter des mexikanisch-amerikanischen Lokals. "Unsere Gäste können wie gewohnt bei uns essen und verweilen. Wir bedanken uns bei unseren treuen Gästen und freuen uns, wenn sie uns weiterhin besuchen", hält Afshin fest, der sich bei seinem Team zugleich für dessen Unterstützung bedankt. Ob das Restaurant in Kulmbach dauerhaft erhalten bleiben kann, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

Das Lokal "Alte Feuerwache" ist tatsächlich in einem ehemaligen Feuerwehrhaus untergebracht. Die Feuerwehr war bis Mitte der 1990er-Jahre in dem historischen Gebäude in der Innenstadt tätig, bevor sie in ein neues Gerätehaus umzog. Anschließend wurde die Immobilie umgebaut und in ein Restaurant mit dem Namen "Alte Feuerwache" umgewandelt. Der heutige Gastronomiebetrieb wird seit 2017 von der Alte Feuerwache Kulmbach GmbH betrieben.

Die Stadt Kulmbach sucht indessen einen Betreiber für den Imbiss-Kiosk auf dem historischen Marktplatz. Die Essensbude wird ab März 2026 neu verpachtet. Weitere Nachrichten aus Kulmbach gibt es in unserem Lokalressort.

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