Fünf Stationen weisen den Weg zur Natürbühne Trebgast

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Die zweite Stele des neuen Theaterweges steht am Trebgaster Marktplatz. Die "Pippi Langstrumpf"-Figur wurde im Beisein zahlreicher Ehrengäste enthüllt. Foto: Dieter Hübner
Die zweite Stele des neuen Theaterweges steht am Trebgaster Marktplatz. Die "Pippi Langstrumpf"-Figur wurde im Beisein zahlreicher Ehrengäste enthüllt.  Foto: Dieter Hübner
 

Trebgast und seine Naturbühne wachsen noch enger zusammen. Fünf Stationen weisen den Weg vom Bahnhof auf den Wehlitzer Berg.

"Die Kulturinitiative ist sehr stolz, dass wir heute den Trebgaster Theaterweg einweihen dürfen. Der Weg mit seinen fünf Stelen und Skulpturen soll mithelfen, den Ort und die Naturbühne etwas näher zusammenzubringen." Mit diesen Worten eröffnete Vorsitzender Hans Moos die Feierstunde auf dem Marktplatz. Wichtig war ihm, dass bei der Gestaltung heimisches Material verwendet das Handwerk eingebunden wurde.


Aus Trebgaster Sandstein


Zum einen sollte es Trebgaster Sandstein sein. Noch heute bricht das Bamberger Sandsteinwerk in einem Steinbruch im Laitscher Wald regelmäßig große Steinquader. Die Firma fertigte daraus auch die fünf je einen Meter hohen Stelen.

Auch die für die Fertigung der Skulpturen vorgesehene Künstlerin sagte gleich zu. Für Natascha Knapp war es eine Herausforderung. Die Stücke wurden ihr nach vom Vorsitzenden der Naturbühne, Siegfried Küspert, vorgegeben. Bei der Auswahl der Figuren hatte sie freie Hand.


"Ich hatte ja keine Vorlagen"


Aber da begannen auch schon die Schwierigkeiten. "Ich hatte ja keine Vorlagen. Wie zum Beispiel stellt man die Genoveva dar?", sagte sie. Also stand am Anfang die Recherche. Von jeder Figur hat sie erst einmal ein Modell im Maßstab 1:4 angefertigt und hochgerechnet. Dann begann das Modellieren. Da war die Keramikmeisterin ganz in ihrem Metier. Allerdings: "Die Genoveva habe ich zwischendurch schon mal einen Tag einfach stehen lassen, weil ich nicht mehr weitergekommen bin. Die Figur muss ja auch von der Optik her passen und etwas ausdrücken."

Anmerkung am Rande: Vor der Genoveva kniet ein kleiner Junge. Das ist ihr Sohn "Schmerzensreich". Genau diesen spielte Siegfried Küspert als damals Siebenjähriger 1953 beim ersten Stück, das auf der Naturbühne aufgeführt wurde. "Aber die schwierigste Skulptur war für mich trotzdem der Luther", bilanziert Knapp.


Auch der Landrat ist begeistert


Beim Brennen wurde sie von ihrem Mann Wolfgang, ebenfalls Keramikmeister, unterstützt. "Es war kein alltäglicher, aber ein toller Auftrag, teilweise sehr schwierig, aber er hat sehr viel Spaß gemacht", war das abschließende Fazit der Handwerksmeisterin. Das Ergebnis erkannten dann bei der Enthüllung von "Pippi Langstrumpf" auf dem Marktplatz auch Landrat Klaus Peter Söllner und die anderen Gästen einhellig an.

Das Aufstellen und Befestigen der Stelen und Skulpturen erledigten zuverlässigdie Mitarbeiter des Bauhofs.
Der Dank von Hans Moos galt auch den Sponsoren: Kulmbacher Bank, Sparkasse Kulmbach-Kronach, Landgasthof Friedrich, Naturbühne Trebgast und Lions-Club Kulmbach-Plassenburg.

Landrat Söllner würdigte die großartige Initiative. "Unsere Naturbühne ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal für unseren Landkreis. Aber Trebgast steht auch für Kultur und Natur. Diese Verbindung mit diesen fünf neuen Mosaiksteinen - etwas Besseres hätte euch gar nicht einfallen können."


Hinweistafeln für die Wanderer


Eine weitere Aufwertung für Trebgast sah auch Bürgermeister Werner Diersch. "Eine engere Klammer zwischen der Naturbühne und dem Ort lag allen Beteiligten schon länger am Herzen", bekannte er.

Zur Orientierung bei der Wanderung dienen Hinweistafeln mit detaillierten Erklärungen, die von Harald Schadt aus Ramsenthal gestaltet wurden. Die etwa zwei Kilometer lange Route beginnt am Bahnhof und führt über den Marktplatz und die Kulmbacher Straße bis zum Kirchenaufgang und dann hinauf zur Naturbühne am Wehlitzer Berg, wo die fünfte Stele steht, auf der nicht nur die Konterfeis von Don Camillo und Peppone, sondern auch Reliefs von der Kirche und dem Rathaus abbildet sind.

Am Ende der Wanderung kann man sich von Mitte Mai bis Mitte August eines oder mehrere der in dieser Saison angebotenen vier Theaterstücke anschauen, oder sich in der von Grund auf neu renovierten Naturbühnen-Gaststätte, dem "Theatergarten", erholen.