Brauerei: Schon 20 Sportkurse
Bei der Kulmbacher Brauerei ist Personalreferentin Anne Kögel für das betriebliche Gesundheitsmanagement zuständig. Seit 2016 gibt es in Kooperation mit der AOK Kulmbach und einem ortsansässigen Fitnessstudio regelmäßig verschiedene Gesundheits- und Sportangebote für die Mitarbeiter. Wie Pressesprecherin Natalia Balacka mitteilt, fanden in den vergangenen drei Jahren insgesamt über 20 Sportkurse statt - entweder in der Mittagspause oder unmittelbar im Anschluss an die Arbeitszeit. Zudem könnten die Mitarbeiter zwischen unterschiedlichen Schwerpunkten wählen. "Manche Kurse konzentrieren sich auf die Stärkung und Mobilisierung der Rückenmuskulatur, andere wiederum setzen auf Ausdauer und Kraftentwicklung", so Balacka.
Aktuell finden noch bis Mittwoch, 23. Januar, in der Brauerei die Thementage "Meine Gesundheit" statt. Dabei haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, sich mit einem Cardio-Scan, einer Körperanalyse oder auch einem funktionellen Bewegungstest persönlich untersuchen zu lassen. Basierend auf den Testergebnissen, erhalten die Teilnehmer dann auf sie zugeschnittene Handlungsempfehlungen für den Berufsalltag oder das persönliche Fitness-Training.
Die Gesundheit der Mitarbeiter liegt auch der Firma Kneitz am Herzen. In den Wirsberger Textilwerken, so Personalleiter Udo Schneider, seien in den vergangenen beiden Jahren von der AOK bezahlte Rückenkurse mit jeweils zehn Einheiten à 60 Minuten angeboten worden. "Die Kurse wurden in zwei Schichten durchgeführt, am Dienstag von 16 bis 17 Uhr und in den Mittagspausen von 13 bis 13.30 Uhr.
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Angebote kommen gut an
"Von den Kollegen wurde das gut angenommen." Deshalb, so Schneider, würden seit Oktober 2018 auf freiwilliger Basis weiterhin zwei Mal pro Woche Dehnübungen angeboten. "Das läuft relativ gut, 30 bis 40 Prozent der Belegschaft machen mit."
Ferner sei eine Nordic-Walking-Gruppe gegründet worden. Dieser gehörten aktuell sieben bis acht Personen an, die einmal pro Woche in der Natur unterwegs seien.
Gesundheitsförderung: Gesetzlicher Auftrag in allen Lebenswelten
Der Paragraf 20 im fünften Buch des Sozialgesetzbuches (SGB V) regelt Prävention und Gesundheitsförderung - ein gesetzlicher Auftrag für die Kranken- und Pflegekassen. Diese sollen dafür bundesweit jährlich mehr als 500 Millionen Euro investieren.
"Wir sind gehalten, in allen Lebenswelten der Menschen - also Kindergarten, Schule und Beruf - etwas für die Gesundheitsförderung und -prävention zu tun", erläutert Ilona Birner, die bei der AOK Bayreuth-Kulmbach die Angebote für Betriebe in der gesamten Region Oberfranken-Ost koordiniert.
Bei den Unternehmen sehe dies so aus, dass die AOK in Analysen ermittle, wie die Belastungen für die Arbeitnehmer aussehen und wie entsprechend geholfen werden kann. Als zweiter Schritt folge die Beratung, anschließend würden die erforderlichen Maßnahmen umgesetzt, zum Beispiel durch Trainings oder Workshops.
Die Messung der Ergebnisse finde, wenn der Betrieb dies möchte, auch in Form einer Auswertung des Krankenstandes statt. Ilona Birner betont aber, dass der Präventivcharakter Vorrang hat. "Es geht in allererster Linie darum, dass die Mitarbeiter, die noch gesund sind, auch gesund bleiben."
Auch AOK-Mitarbeiter bleiben fit
Dass sollen natürlich auch die Frauen und Männer, die bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse beschäftigt sind. Birner: "Auch bei uns gibt es Mitarbeiterbefragungen, Trainingsmaßnahmen, Gesundheitstage, Workshops oder verschiedene Messungen - auch Gymnastik, alles natürlich auf freiwilliger Basis. Aus solchen Aktionen entstünden dann aber Veranstaltungen wie der Maisels Fun Run, der Motor Nützel-Lauf oder der Mainauen-Lauf, der im Rahmen der Landesgartenschau von der Mali-Crew organisiert wurde. Auch der Altstadtlauf in Kulmbach, an dem Sportler aus vielen Firmen und Behörden teilnehmen, sei ein solch gutes Beispiel.
Alles Schön und Fein. Aber die gesündeste Lösung insgesamt wäre doch der Abbau oder Wegfall von Überstunden und zurück zu den geregelten Arbeitszeiten! Hier müßte ein Konzept erstellt werden. Aber das ist in unserer digitalisierten Welt nicht mehr möglich. Alles am besten schnell und in einer Stunde erledigen! Und dann soll man ambesten auch noch die Mittagspause in Sport opfern.