Ferkel überleben Schwelbrand in Gößmannsreuth

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Mit siebzig Leuten war die Feuerwehr vor Ort, um den Schwelbrand auf dem Anwesen des stellvertretenden Kreisobmanns des Bayerischen Bauernverbandes Gerhard Reif zu löschen. Foto: Sonja Adam
Mit siebzig Leuten war die Feuerwehr vor Ort, um den Schwelbrand auf dem Anwesen des stellvertretenden Kreisobmanns des Bayerischen Bauernverbandes Gerhard Reif zu löschen. Foto: Sonja Adam
 
 
 
 
 
 

Großes Glück hatte Ferkelerzeuger Gerhard Reif. Der Gössmannsreuther entdeckte einen Schwelbrand, bevor die Flammen größeren Schaden anrichten konnten. Alle Schweine und Ferkel sind wohlauf.

In Gerhard Reifs Schweinestall leben 180 Zuchtsauen. Quietschend turnen unzählige kleine Ferkel umher, jagen sich, die Gefahr nicht ahnend. "Wir wollten gerade zu Mittag essen, da sah ich, dass aus den Luftkanälen im Schweinestall schwarzer Rauch quoll", erzählt der Ferkelerzeuger.

"Es war schon alles schwarz"

Sofort sagte er seinem Sohn Bescheid, rief selbst schnell die Feuerwehr. "Es war schon alles schwarz", sagt Gerhard Reif.

Eine Lampe hatte einen Schwelbrand im Stall ausgelöst und den Lüftungskanal in Brand gesetzt. Wie durch ein Wunder ist der Brand genau in dem Trakt des Stalles ausgebrochen, in dem sich gerade keine Schweine befunden haben. Im Nachbarraum waren die Ferkel untergebracht.

Im Nu alarmierte die Integrierte Leitstelle die Feuerwehren im ganzen Umkreis.
Mit mehr als 50 Feuerwehrleuten rückten die Feuerwehren aus Kulmbach, Lindau, Neuenreuth, Brücklein, Ober- und Unterzettlitz sowie aus Hutschdorf an. Zwei Rettungswagen des BRK kamen zum Einsatz, außerdem das THW.

"Der Alarm erreichte uns um 12.24 Uhr", zieht Einsatzleiter Tom Limmer eine erste Bilanz. Er wusste auf Anhieb: "Das wird kein leichter Einsatz." Denn Atemschutz war gefordert - wie immer, wenn ein Stall brennt. "Aber wir haben den Schwelbrand schnell unter Kontrolle bekommen können. Wir haben den Raum mit Hochdruck belüftet", erläutert Limmer die Vorgehensweise der Brandbekämpfer.

Mit Wasser gegen Glutnester

Anschließend, nachdem der Strom abgeschaltet war, wurde die Decke mit Wasser abgelöscht und entfernt. So verhinderte die Feuerwehr, dass versteckte Glutnester eine neue Entzündung verursachen können und noch mehr Schaden anrichten.

"Ich denke, der Schaden ist noch relativ gering, denn der Schwelbrand ist frühzeitig entdeckt worden. Das hätte viel schlimmer ausgehen können", sagt der Einsatzleiter.

Auch Hofbesitzer Gerhard Reif ist heilfroh, dass alles relativ glimpflich abging. Zwar ist die Holzdecke im Stall kaputt und musste abgenommen werden, und in nächster Zeit wird viel Arbeitseinsatz nötig sein, um den Stall wieder zu säubern und die Installationen zu erneuern. Den entstandenen Sachschaden schätzt die Kulmbacher Polizei auf rund 1000 Euro "Alle meine Schweine sind wohlauf. Denen ist nichts passiert, und das ist die Hauptsache", freut sich Reif. "Ich will nicht darüber nachdenken, was passiert wäre, wenn ich die Rauchschwaden nicht so früh entdeckt hätte."

Leichte Rauchvergiftung

Gerhard Reifs Sohn wurde vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht. Er hat eine leichte Rauchvergiftung erlitten und darf schon bald wieder nach Hause.