Im Hutschdorfer Wald gibt es allerlei zu sehen. Für den Weg braucht's allerdings etwas Puste.
Manchmal gibt es mitten im Wald ganz Interessantes zu entdecken. Warum also nicht einmal den üblichen Sonntagsspazieregang zur Entdecker-Tour machen? Wir führen Sie in der neuen Folge unserer kleinen Serie an Plätze, die die Einwohner von Thurnau und Hutschdorf sicherlich kennen, die weniger Ortskundige aber sicher überraschen werden.
Ausgangspunkt des Spaziergangs ist Hutschdorf. Auf der Ortsstraße und auf einem geteerten Weg geht es steil bergauf bis zu den höchstgelegenen Gebäuden der Fachklinik. Dort, wo rechts ein kleiner Minigolf-Platz liegt, führt der Weg in den Wald hinein.
Sobald Sie im Wald sind, sollten sie aufpassen: Nach etwa 100 Metern biegt der befestigte Weg nach rechts ab. Geradeaus führt, ein Waldweg bergauf - nur der bringt uns an die richtige Stelle.
Pfad zum Tonloch
Das Gelände links des Weges sollten Sie gut im Auge behalten, dann können Sie das erste Ziel des Spaziergangs nicht verfehlen: Dort, wo der Weg noch ein kleines bisschen steiler wird und eine leichte Biegung beschreibt, zweigt nach links ein Pfad ab, der sie zu einem ehemaligen Tonloch führt. Hier haben die Thurnauer Töpfer einst ihren Ton geholt. In die Felswände sind Bilder gehauen: Ein Steinbock, ein sogenanntes Auge Gottes, ein Flugzeug.
Diese Felsbilder sollen aus der Zeit stammen, in der in der Hutschdorfer Klinik während des Zweiten Weltkrieges Kriegsverletzte untergebracht waren. Möglicherweise haben die dort ihre schlimmen Erfahrungen verarbeitet.
Unser Weg führt weiter nach oben und mündet bald in einen breiten Forstweg. Hier halten wir uns links und kommen nach einer längeren Wegstrecke kurz vorm Waldrand an eine zweite Sehenswürdigkeit: den sogenannten Jarosch-Stein.
Der mittlerweile verstorbene Industrielle Manfred Jarosch, dem das Waldstück gehörte, hat auf einem großen Findling symbolisch die Geschichte der Marktgemeinde Thurnau gestalten lassen. Es finden sich auf dem Stein also die Wappen derer von Giech und von Künßberg - auch wenn die großzügige Linie von Karl dem Großen bis hin zu Jaroschs Familie ein wenig gewagt erscheint.