Zwei junge Leute sind in der Nacht zum Freitag auf der Plassenburg in Kulmbach von einer Mauer mehrere Meter in die Tiefe gestürzt. Sie erlitten erhebliche Verletzungen.
Es war bodenloser Leichtsinn, gepaart mit einer großen Portion Glück: Zwei junge Leute sind in der Nacht zum Freitag auf der Plassenburg von einer Mauer mehrere Meter tief in den sogenannten Flohgraben gestürzt - und wurden dabei zwar erheblich, aber nicht lebensgefährlich verletzt.
Am frühen Freitagmorgen (3. Mai 2019) ist es still auf der Plassenburg. An der Mauer, die den öffentlich nicht zugänglichen Flohgraben nach Osten hin begrenzt, zeugen eine vergessene graue Jacke, niedergetretenes Gras und Fahrzeugspuren von dem, was sich wenige Stunden zuvor dort abgespielt hat.
Am späten Donnerstagabend, so meldet es die Polizei, hatten sich zwei junge Frauen und ein junger Mann im hinteren Bereich der Plassenburg aufgehalten. "Sie wollten den Abend dort gemütlich ausklingen lassen", wie es im Polizeibericht heißt.
Als die drei den Heimweg antreten wollten, war es längst dunkel. Sie fanden den richtigen Weg nicht mehr - mit fatalen Folgen: Zunächst stürzte der 26-Jährige etwa siebeneinhalb Meter in die Tiefe. Seine 21-jährige Freundin wollte ihm zu Hilfe kommen - und stürzte ebenfalls ab.
Die Dritte im Bunde setzte daraufhin einen Notruf ab. Zunächst sei nicht klar gewesen, was überhaupt passiert sei und wo sich die Verletzten befanden, so Peter Hübner, Chef der Polizeiinspektion Kulmbach, auf Anfrage unserer Zeitung. Deshalb sei ein Großaufgebot an Rettungskräften auf den Weg zur Plassenburg geschickt worden. Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei, Technisches Hilfswerk und die Bergwachtbereitschaft Kulmbach-Obermain waren vor Ort - wo sich dann schnell herausstellte, dass die Lage nicht so dramatisch war, wie zunächst vermutet.
Plassenburg in Kulmbach: Frau und Mann stürzen ab
Über einen befestigten Weg durch den Flohgraben konnten die Helfer die Unfallstelle direkt erreichen. Zwei Notärzte kümmerten sich um die beiden Verletzten, die wohl eine ganze Schar von Schutzengeln gehabt haben müssen.
Sie waren bei ihrem Sturz auf weichem Erdboden gelandet und erlitten deshalb nur Brüche des Oberschenkels beziehungsweise des Sprunggelenks und eine Kopfplatzwunde. Wären sie um ein Weniges weiter links oder rechts gefallen, wären sie auf einem Sandsteinhaufen oder auf der Schaufel eines dort abgestellten Baggers aufgeschlagen - mit unvorstellbaren Folgen.