Eine Einbruchsserie sorgt für Aufsehen. Allein am vergangenen Wochenende stiegen Unbekannte in fünf Vereinsgebäude im Landkreis Kulmbach ein. Die Polizei hat eine eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet.
Ist es eine organisierte Einbrecherbande, die im Landkreis immer wieder Sportheime aufsucht? "Da waren Profis am Werk", sagen Michael Täuber vom SSV Peesten und der Vorsitzende des TSV Melkendorf, Lothar Seyfferth. Die Vereinsheime in Melkendorf und Peesten gehörten neben denen in Schwarzach, Danndorf und Kirchleus zu den fünf Sportstätten, in die Unbekannte am letzten Wochenende eingedrungen sind - mit brachialer Gewalt und offenkundiger Ortskenntnis. Nur eine Woche zuvor war im Sportheim in Wirsberg ein Einbruch verübt worden.
"Der Verdacht liegt nahe, dass es sich bei den Einbrüchen vom vergangenen Wochenende um ein und die selbe Tätergruppe gehandelt hat", sagt Gerhard Renk, der Leiter der Kulmbacher Polizei, die eine Ermittlungsgruppe eingesetzt hat.
Die Spuren der einzelnen Tatorte müssten aber noch ausgewertet und miteinander verglichen werden, stellt Renk fest.
Sportstätten gezielt aufgesucht? Für Michael Täuber, seinen Vater Hans, der den SSV Peesten mit gegründet hat, und den Melkendorfer Lothar Seyfferth steht schon jetzt fest, dass es die selben Täter waren. "Die haben sich gezielt Vereine ausgesucht, bei denen Weihnachtsfeiern abgehalten wurden. Wohl im Glauben, dass sie da eine fette Beute machen können", ist Lothar Seyfferth überzeugt.
In Peesten stand die Weihnachtsfeier noch bevor. " Als wir am Freitag Vorbereitungen treffen wollten, haben wir den Einbruch entdeckt", sagen Michael und Hans Täuber. Die Täter hätten mit Kantholz ein Fenster aufgehebelt, seien so ins Sportheim gelangt.
Daraus hätten sie einen erst ein halbes Jahr alten Flachbildschirm, eine Stereoanlage sowie eine Mikrowelle im Gesamtwert von rund 1000 Euro mitgehen lassen.
In Melkendorf war die Weihnachtsfeier schon vorbei. Am Sonntagmorgen wollte Wirt Harald Limmer aufräumen, als er das Chaos entdeckt hat. Stahlschränke waren aufgebrochen, Trikots, Elektronikartikel, Lebensmittel und Geld fehlten. Dabei war das Sportheim alarmgesichert. "Die Täter haben das offenbar gewusst und auf der Gebäuderückseite ein Glasbaustein-Fenster eingeschmissen. So profihaft, dass sie sich beim Einsteigen nicht verletzt haben", sagt Lothar Seyfferth. Wie sich der TSV künftig schützen wird? "Wir haben eine Alarmanlage. Mehr geht wohl nicht."
In Peesten war das Sportheim zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres von Einbrechern aufgesucht worden. Schon im März hatten Unbekannte versucht, ins Gebäude einzudringen, sind aber gescheitert.
Nach dem jüngsten Vorfall wird sich der SSV laut Michael Täuber überlegen, ob er eine Alarmanlage installiert. Ganz verhindern lassen sich aber auch dadurch, wie das Beispiel Melkendorf zeigt, Einbrüche nicht. Und so werden die Peestener künftig zumindest dafür sorgen, dass die Täter keine fette Beute mehr machen. "Alle Wertsachen kommen raus. Und Fernseher und Elektrogeräte werden wir, wenn keine Spielzeit ist, abbauen."