Du alter Gauner!

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Sind bald öfter umgedrehte Szenen zu erwarten? Foto: imago/Niehoff
Sind bald öfter umgedrehte Szenen zu erwarten? Foto: imago/Niehoff

Der demographische Wandel macht auch vor der Kriminalitätsstatistik nicht halt. Ist also bald mit marodierenden Rentnergruppen in den Innenstädten zu rechnen?

Haben Sie's kürzlich gelesen? - Der demographische Wandel schlägt jetzt auch schon im Polizeibericht stärker durch.

Da wird doch tatsächlich ein 74-Jähriger angezeigt, weil er gemeinsam mit einem 48-Jährigen in den Rauschgifthandel eingestiegen war. Oder neulich, als ein 72-Jähriger sein sündteures Angeberauto im Graben geparkt hat, nachdem er sich zuvor mit der Luxuskarosse schon überschlagen hatte. Unfassbar eigentlich, würde man beides doch eher jungen Männern Mitte 20 zutrauen - und hat die Senioren bisher eher in der Opferrolle gesehen.

Da die Gesellschaft immer älter wird, verschiebt sich das ja aber vielleicht auch nur. Warten wir also auf die Meldung, wonach der 70-Jährige der 90-Jährigen gewaltsam die Handtasche entreißt. Oder die "graue Bande", die eines Tages ihre Hausbank überfällt, der sie schon 50 Jahre lang die Treue gehalten hat.

Schaut man freilich in die Statistik, heißt es, die Zahl der registrierten Tatverdächtigen ab 60 plus habe zwischen 2002 und 2012 um etwa acht Prozent auf rund 152 000 zugenommen. Dabei fallen besonders Fälle von Nötigung und Hausfriedensbruch, aber auch Umweltdelikten oder Tankbetrug auf.

Eines steht bei all dem jedenfalls fest: Eine völlig neue Bedeutung erhält da in Zukunft der Spruch "Du alter Gauner".