Die Herren von Wildenstein, zu deren Herrschaftsgebiet Presseck gehörte, haben ihre Spuren hinterlassen, aber auch die Familie von Lerchenfeld aus Heinersreuth, die heute das Patronat über die Kirche innehat.
Ein Amt, das die Familie sehr ernst nimmt, wie Ludwig von Lerchenfeld betont. Während sich die Frauen der Familie traditionell der kranken oder bedürftigen Menschen in der Gemeinde annähmen, sei er selbst in vielfältiger Weise für "seine" Kirche aktiv: So zum Beispiel als Mitglied des erweiterten Kirchenvorstandes, aber auch als Mitglied des Landes-Denkmalrates, wo er sich für den Erhalt der Kirche einsetze. Was ihm dabei besonders am Herzen liegt: "Es soll bei der Sanierung nichts modernisiert werden, sondern es soll all das Schöne, das hier zu sehen ist, erhalten werden."
1,5 Millionen Euro Kosten
So etwas hat seinen Preis. Gut 1,5 Millionen Euro wird ersten Schätzungen zufolge die gesamte Maßnahme kosten, sagt Pfarrer Welsch. Die Hälfte der Sanierungskosten wird aus dem sogenannten Entschädigungsfonds des Landesamtes für Denkmalpflege bestritten. Die zweite Hälfte teilen sich verschiedene Geldgeber wie die Evangelische Landeskirche oder der Dekanatsbezirk, so dass letztlich ein Eigenanteil von 175 000 Euro für die Kirchengemeinde Presseck verbleibt. Eine überschaubare Summe, sollte man meinen, aber für eine kleine Gemeinde dennoch groß.
"Aber die Pressecker stehen hinter dem Vorhaben", sagt Pfarrer Welsch. Immer wieder sei schon in den letzten Jahren zweckgebunden gespendet worden. Mit einem eigens erdachten "Kirchenbrot" (siehe Text unten rechts) will auch die Bäckersfamilie Groß das Vorhaben unterstützen. Das Kleinod hat also gute Chancen, bald in neuem Glanz zu erstrahlen.
Spenden mit dem "Kirchenbrot"
Wenn sich am Ostersonntag die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde Presseck nach dem Gottesdienst zum Osterfrühstück versammeln, wird neben Hefezopf und buntgefärbten Eiern auch ein ganz besonderes Brot auf dem Tisch stehen: das Kirchenbrot.
Kreiert hat es der 31-jährige Bäckermeister Sebastian Groß, der damit seinen Beitrag leisten will zur Sanierung der Dreifaltigkeitskirche (siehe Artikel links). Ab dem Dienstag nach Ostern wird er das Brot in seinen Bäckerei-Filialen verkaufen. 2,70 Euro soll jeder mit einem Kreuz verzierte 750-Gramm-Laib kosten; 60 Cent davon kommen der Kirchengemeinde Presseck zugute. Schon in der Vergangenheit hat Sebastian Groß, der "Grünwehrbeck", immer wieder besondere Brote gebacken und damit Kirchengemeinden oder soziale Projekte unterstützt. Warum nun ein "Kirchenbrot" für Presseck? Die Familie Groß hat ihre Wurzeln in dem Frankenwald-Ort, und Sebastian Groß, der eigentlich katholisch ist, versichert, sich in der Gemeinde und in der Kirche sehr wohlzufühlen.
Öffnungszeiten Die Kirche steht in den Sommermonaten täglich von 9 Uhr bis etwa 18 Uhr für Besucher offen.
Führungen Führungen durch die Kirche sind möglich. Bei größeren Gruppen wird um telefonische Anmeldung im Pfarramt unter der Nummer 09222/320 gebeten.
red