Dieses Käffchen kommt teuer zu stehen

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Das Pärchen am Nachbartisch des Bistros hatte sich Besonderes gegönnt: Tarrazu, eine Kaffeeköstlichkeit aus Costa Rica. Aus reinen Arabica-Bohnen, mit "rassigem Aroma, vollen Körper und nicht zu dominanter Säure", wie die Bedienung im Duktus einer Wein-Sommelière auswendig versicherte.

3,60 Euro zahlte das Duo pro Tasse (wobei es "Nachela" besser träfe). Klingt teuer? Wie man's nimmt. Die röstig-rüstige Servierfachkraft hätte auch folgende Rechnung aufmachen können: "Sie hatten zwei Tarrazu - das macht dann: 90 Kilometer von der Plantage zur nächsten Verladestelle und weitere 70 zum Hafen oder Flugplatz, 9360 über den Atlantik, Zwischenstopp beim Großhändler mit permanenter Einhaltung der Kühlkette, um das Aroma nicht zu gefährden. Dann noch, je nach Lagerort, 150 bis 500 Kilometer im klimatisierten Lastwagen bis zur Kaffeeausschankstätte Ihrer Wahl." Wen diese verheerende Ökobilanz nicht die Bohne interessiert, muss ganz schön abgebrüht sein.