Erst in wenigen Tagen soll in Thurnau die Erschließung des Wohnbaugebiets Alte Allee beginnen - sechs von elf Parzellen sind aber bereits verkauft,
Bauplätze waren in Thurnau lange Zeit Mangelware. Es gab zwar einige Baulücken, auch noch freie Parzellen im ökologisch ausgerichteten Baugebiet "Am Eichenbühl", größere Wohnbauflächen standen aber bis 2015 nicht zur Verfügung. Seit dem vergangenen Jahr können sich Bauwillige ihren Traum vom Eigenheim auf dem rund 1,3 Hektar großen Areal der früheren Baufirma Müller erfüllen. Bis dato wurden dort aber "nur" das Ärztehaus und die BRK-Rettungswache errichtet. Privathäuser: Fehlanzeige.
Bis zu 900 Quadratmeter groß
In einem weiteren Thurnauer Baugebiet, das erst in den Startlöchern steht, sieht das ganz anders aus. An der Alten Allee werden wohl schon 2017 die ersten Einfamilienhäuser errichtet. Auf einer 22 200 Quadratmeter großen Fläche im Anschluss an das Awo-Seniorenheim in der Kirschenallee bietet die Jarosch-Forstverwaltung elf Parzellen mit einer Größe zwischen 750 und 900 Quadratmetern an. Die Firma Strabag wird, wenn es die Witterung zulässt, das Areal noch im November erschließen.
Junge Familien fragen nach
Projektbetreuer Clemens Ulbrich spricht von einer großen Nachfrage. Sechs Parzellen seien bereits vergeben, für die restlichen fünf gebe es Reservierungen. Gerade junge Familien spreche das Baugebiet an, so Ulbrich, nach dessen Worten der Quadratmeter erschlossener Grund 89 Euro kostet.
Markt geht nicht in Vorleistung
Dass in Thurnau wieder Bauplätze angeboten werden, freut die Gemeinde. Zumal das Projekt von einem privaten Investor vorangetrieben wird und der finanziell klamme Markt selbst keine finanzielle Belastung hat, wie Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) erklärt. Dass die Nachfrage nach Grundstücken groß ist, hat er in seinen ersten Amtsjahren erfahren. "Wir mussten schon einigen Bauwilligen absagen, die mangels Angebot ihr Eigenheim woanders errichtet haben. So etwas wollen wir künftig verhindern."
Die Gemeinde selbst habe weitere Grundstücke im Visier. Wo sich diese befinden, will Bernreuther noch nicht verraten. Dass seit vielen Jahren angedachte Bauareal am Badersberg lasse sich aufgrund der hohen Kosten für die dort erforderliche Hochwasserfreilegung aber nicht realisieren.
Ob das neue Baugebiet in der Kirschenallee mittelfristig noch erweitert wird? Wie Clemens Ulbrich mitteilt, gebe es bei der Jarosch-Forstverwaltung derzeit diesbezüglich keine Überlegungen. "Auch wenn wir sehen, dass der Bedarf in Thurnau offenbar vorhanden ist."
Auch in einem anderen Bereich sieht die Forstverwaltung in Thurnau übrigens Bedarf: im Gesundheits- und -pflegesektor. So sind auf zwei zusätzlichen Grundstücken im Baugebiet Alte Allee Bauprojekte vorgesehen, die gesundheitlichen Zwecken dienen.
Das besondere Projekt
Betreutes Wohnen für Senioren sei möglich, auch ein Projekt im geriatrischen Bereich, sprich in der Alters- oder Altenmedizin, wie Clemens Ulbrich mitteilt. Näheres dazu will er noch nicht preisgeben.