Die Wurst, die so tut, als ob

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Foto: Daniel Karmann/dpa
Foto: Daniel Karmann/dpa

Nun grillen sie wieder! An Tagen wie diesen haben die Metzgereien Hochbetrieb: Steaks, Bauch und Spieße, mariniert mit Knoblauch Kräutern oder pur, gehen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Die sich übrigens gleichermaßen gut verkaufen.

Gute Geschäfte machen mit Beginn der Grill-Saison auch die Hersteller von Würstchen, Burgern oder Klopsen, die nur so tun als ob. Was aussieht, als ob es vor kurzem noch ein Schwein oder eine Kuh war, ist in Wirklichkeit eine Masse aus Soja, Seitan oder Grünkern, fantasievoll in Form gebracht, noch fantasievoller etikettiert - und nicht selten zu Phantasie-Preisen verkauf.

Ich frage mich: Wer braucht so etwas? Die bekennenden Fleischesser sicher nicht. Und die Vegetarier und Veganer? Die doch eigentlich auch nicht, oder? Die meisten von ihnen haben sich vermutlich ganz bewusst dazu entschlossen, auf den Genuss von Fleisch zu verzichten. Ich selbst bin kein Vegetarier. Aber Fleisch kommt bei mir nicht allzu oft auf den Tisch. Allerdings brauche ich an meinen fleischlosen Tagen dann auch nichts, das aussieht, als ob.
Keinen "Veggie-Bruzzler" und keinen "Seitan-Burger" - und schon gar keinen "Fleischsalat vom Tofu-Tier". Lachen Sie nicht: Den gibt es wirklich zu kaufen.

Was bei mir stattdessen auf den Grill kommt? Feine Sachen, denen man ansieht, was drin ist, weil sie nicht so tun müssen als ob: Schafskäse mit Zwiebeln und Oliven, mariniertes Gemüse, Spieße mit griechischem Halloumi-Käse. Manchmal auch gegrillter Backstaa-Käs'. Kennen Sie nicht? Probieren Sie's aus:


Gegrillter Backstaa-Käs'


Limburger (Backstaa-Käs'), der ruhig noch etwas fester sein darf, in gut einen Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Für eine Portion sind vier Scheiben ideal.

Alufolie leicht einölen, die Käsescheiben dachziegelartig darauflegen. Mit dünn geschnittenen Zwiebelringen belegen, nach Geschmack etwas pfeffern.

Die Alufolie zum Päckchen falten, dabei darauf achten, dass über dem Käse genug Luft bleibt.
Die Päckchen an den Rand des Grills legen, wo es nicht ganz so heiß ist. Nun ist etwas Geduld übrig. Die Garzeit hängt davon ab, wie heiß der Grill ist. Der Käse sollte schön weich, aber noch nicht braun sein, die Zwiebeln glasig.

Mit herzhaftem Bauernbrot servieren.

Danke an die Bergwachtbereitschaft Kulmbach für diese super-Idee!!!