Im nächsten Jahr will man ein Biozid gegen den Eichenprozessionsspinner einsetzen.
Auch in
Kulmbach hat sich in den zurückliegenden Jahren der Eichenprozessionsspinner mit seinen kleinen giftigen Nesselhaaren breitgemacht. Sie können Hausausschläge, Entzündungen, Reizhusten und bei Asthmatikern Atemnot und allergische Schockreaktionen auslösen. Heuer sei eine explosionsartige Vermehrung zu beobachten.
Heuer, so OB Schramm, habe man mit einem Trupp des Bauhofs versucht, die Raupen von den Eichen abzusammeln. Aber im nächsten Jahr wird die Stadt ein 40.000 Euro teures Spritzgerät kaufen und dem Eichenprozessionsspinner mit einem Biozid zu Leibe rücken.
Gute Erfahrungen in Bamberg
Damit, so Stadtförsterin Carmen Hombach, habe man in Bamberg gute Erfahrungen gemacht. Die Verwirbelungsspritze könne einen bis zu 35 Meter hohen Sprühnebel erzeugen.
Bei dem Mittel Neem Protect handelt es sich laut Hombach nicht um ein Gift, sondern um einen Pflanzenextrakt. "Das Biozid bewirkt, dass die Raupe das Fressen einstellt und stirbt." Für die Anwendung dieser Methode habe man beim Laubaustrieb der Eiche im Frühjahr nur zwei Wochen Zeit. "Wir müssen Samstag und Sonntag und im Zwei-Schicht-Betrieb arbeiten", sagte sie. Das Gerät solle auf einem Allrad-Unimog montiert werden, um möglichst viele Bäume erreichen zu können.
Auch für Privatleute
OB Schramm kündigte an, dass das Gerät auch in Privatgärten eingesetzt werden könne. Schon heuer werde man die Baumschutzverordnung lockern, wenn Gesundheitsgefahren für Menschen bestehen.
Eigentlich war ich stolz darauf, dass Kulmbach vernünftig bleibt während andere Gemeinden mit der Spritze losgaloppieren.
1) Ich gehe davon aus, dass nicht nur die Raupen des Eichenprozessionsspinners das Leben lassen müssen, sondern ALLE Raupen von allen Schmetterlingen in der näheren Umgebung. Das ist bezogen auf das akute Insektensterben besonders kontraproduktiv. Viele vom Aussterben bedrohte Arten benötigen Eichen als Lebensraum.
2) Wenn die Raupen sterben, so handelt es sich dabei um ein GIFT. Das zu leugnen ist Augenwischerei!
3) Auf diese Art und Weise wird die Nahrungsgrundlage von natürlichen Feinden (Kuckuck) zerstört. Das Ungleichgewicht wird verstärkt.
4) Warum denkt niemand über den Einsatz biologischer Methoden nach (Ei- und Raupenparasiten wie die Raupenfliegen, räuberische Käferarten wie Puppenräuber)? Auch hiermit kann man um Wählerstimmen ringen!
Für 40 000 Euro könnte man sich eine Menge an Wissen und Methoden aneignen und damit als Vorreiter auf sich aufmerksam machen.
Wie sehen denn solche Hausausschläge aus? Gibt es da ein Bild davon?