In dieser Rubrik haben wir schon lange nicht mehr über das Wetter geschrieben, daher ist es wieder einmal an der Zeit! Haben Sie sich schon an den Herbst gewöhnt? - Viele Wolken, kräftige Schauer - und ein furchteinflößendes Gewitter wie am Montag sind doch etwas ganz anderes als stabile 35 Grad im Schatten unter einem azurblauen Himmel wie vor vier Wochen.
Diejenigen, die ständig gestöhnt haben, weil sie selbst bei ruhigem Herumsitzen geschwitzt haben, suchen jetzt bereits nach dem Kuschel-Pullover, weil sie andauernd frösteln. Und andere, die ihr Haus mit Hilfe der Rollos praktisch verrammelt hatten, um Hitze und Helligkeit auszusperren, kramen inzwischen wieder nach Kerzen, um in den länger werdenden Nächten wenigstens ein wenig die Dunkelheit zu vertreiben.
Mir zeigt das jedes Jahr aufs Neue, dass wir Menschen uns offenbar stets nach dem sehnen, was wir gerade nicht haben. Ich will mich da keineswegs ausschließen, wenn ich an die letzte Woche eines längeren Urlaubs denke, in der ich mich schon wieder so richtig auf die Arbeit gefreut hatte. Dass ich gestern nach dem Frühstück am Kalender vorbeigelaufen bin und zwei Blätter umgedreht habe, um zu sehen, wann die nächsten Ferien anstehen, mag daher durchaus als Beweis meiner These gelten.
Freilich: Genauso wie der Herbst seine schönen Seiten mit bunten Blättern und kuscheligen Stunden hat, gibt es auch im Job ganz viel, das Spaß macht - zum Beispiel das Schreiben dieses "Burggeflüsters". Vielleicht kommt es eben einfach darauf an, das Positive wahrzunehmen - dann ist auch der Blick auf das, was einem vielleicht gerade abgeht, gar nicht mehr so wichtig.