Die Sache mit der Flexibilität

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Symbolbild: Matthias Hoch
Symbolbild: Matthias Hoch

Tun wir mal etwas für unsere Bildung und beschäftigen uns mit einem Fremdwort. Es lautet: flexibel. Hört man ja recht häufig, weil es in ganz vielen Bereichen gerne verwendet wird. Aber was bedeutet "flexibel" eigentlich?

Ich möchte das mal an einem Beispiel verdeutlichen. Nehmen wir an, es ist Buß- und Bettag. Alle Kindergarten- und Schulkinder in Bayern haben frei, ihre berufstätigen Eltern aber müssen arbeiten (das ist zum Beispiel eine sehr flexible Auslegung des Begriffes Feiertag). Jene Eltern müssen jetzt flexibel sein und sich eine gute Betreuungsmöglichkeit für ihren Nachwuchs suchen oder gleich selber frei nehmen, wenn das geht. Zugegeben, so viel Flexibilität ist da jetzt gar nicht gefragt, denn immerhin weiß man ja schon ganz lange im Voraus, wann dieser besondere Tag ist.

Nehmen wir jetzt mal weiter an, Mama hat also frei an Buß- und Bettag und möchte etwas Schönes unternehmen mit den Kindern. Nach einem gemütlichen, ausgedehnten Frühstück packt sie den Sohnemann samt Freunden ins Auto und möchte mit den Jungs schwimmen gehen.
Dumm nur, dass sie zehn Minuten später beim Hallenbad der ersten Wahl vor verschlossenen Türen steht. Das macht nämlich erst nachmittags auf.

Ein kurzer telefonischer Rundruf an Ort und Stelle ergibt, auch Hallenbad Nummer zwei und Spaßbad Nummer drei haben heute vormittags zu. Mama wäre ja schließlich flexibel gewesen. Und Mama ist auch tatsächlich flexibel. Sie schüttelt flugs ein alternatives Beschäftigungsprogramm aus dem Ärmel, und die Kinder sind glücklich. Auch ganz ohne Hallenbad, denn dort ist man ja leider nicht sehr flexibel bei den Öffnungszeiten. Klingt komisch, ist aber so!