Die Not ist unvorstellbar groß

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Notversorgung unter einfachsten Umständen: Im Siddhi Memorial Hospital in Bhaktapur werden Patienten im Freien auf dem nackten Boden behandelt. Foto: Siddhi Memorial Foundation
Notversorgung unter einfachsten Umständen: Im Siddhi Memorial Hospital in Bhaktapur werden Patienten im Freien auf dem nackten Boden behandelt.  Foto: Siddhi Memorial Foundation

Nach dem verheerenden Erdbeben fehlt es den Menschen in Nepal an Medikamenten, Wasser und Nahrung. Die Kulmbacher Nepalhilfe ruft deshalb zu Spenden auf.

Die Schule in Malekhu steht noch. Das, immerhin, ist eine gute Nachricht. Aber sonst: "In Malekhu sind viele Häuser zerstört. Wie es den Menschen dort geht, wissen wir nicht." Peter Pöhlmann, Vorsitzender der Kulmbacher Nepalhilfe, bemüht sich seit Tagen um Kontakte zu den Freunden in Nepal. Meist vergeblich.
Das schwere Erdbeben hat nicht nur Tausenden von Menschen das Leben gekostet und unschätzbar wertvolle Kulturgüter zerstört. Zerstört wurde auch die Infrastruktur des Landes - Telefon und Internet funktionieren kaum.

Deswegen sind es auch nur bruchstückhafte Informationen, die aus dem Staat am Himalaya nach Kulmbach gelangen. Dass die Straße von Kathmandu nach Pokhara befahrbar ist, zum Beispiel. An dieser Straße liegt Malekhu mit der Schule, die die Nepalhilfe gebaut hat. Und dass die Tilingatar-Schule in Kathmandu, die die Kulmbacher ebenfalls unterstützen, nur leicht beschädigt, das Wasser-Reservoir hingegen komplett zerstört wurde. Ausführlichere Nachrichten gibt es aus dem Siddhi Memorial Hospital in der Stadt Bhaktapur östlich von Kathmandu. Die Klinik-Leitung informiert regelmäßig via Facebook.

Es sind erschreckende Nachrichten. Mehr als 800 Verletzte werden dort behandelt - viele im Freien auf dem nackten Boden. Verbandmaterial und Medikamente gehen zur Neige, Wasser und Nahrungsmittel werden knapp, die Furcht vor Epidemien wächst.

Klinik-Chef Shyam Dhaubhdel hat auf der Facebook-Seite smf Nepal eine Liste veröffentlicht, was an Medikamenten und Klinik-Bedarf dringend benötigt wird. Allein: Es gibt kaum Möglichkeiten, Hilfsgüter an Ort und Stelle zu bringen. Der Flughafen von Kathmandu ist nur eingeschränkt nutzbar. Viele Straßen sind zerstört.
Zu den Hilfsorganisationen, die bereits am Tag nach dem verheerenden Erdbeben Helfer nach Nepal geschickt haben, gehört "Navis". Die Organsiation mit Sitz in Moosburg an der Isar beschreibt sich selbst als "moderne Organisation zur Hilfeleistung bei Katastrophen im In- und Ausland". Zur Zeit erkundet ein so genanntes fact finding team die Lage, entscheidet dann vor Ort, welche Hilfe wo geleistet werden kann.

Die Kulmbacher Nepalhilfe hat mittlerweile Kontakt zu "Navis" aufgenommen. "Wir haben so hoffentlich die Möglichkeit, direkt das Siddhi Memorial Hospital in Bhaktapur zu unterstützen", sagt Pöhlmann.

In der Vergangenheit hat die Kulmbacher Nepalhilfe das Hospital immer wieder unterstützt - mit Geld, das zum großen Teil von großherzigen Spendern in der Region stammt. Auch nach dem Erdbeben will man helfen, weshalb Pöhlmann die Kulmbacher erneut um Spenden bittet, zweckgebunden für das Siddhi Memorial Hospital. Gemeinsam mit Sonja Promeuschel, einer seiner Mitstreiterinnen von der Nepalhilfe Kulmbach, wird er Ende August selbst nach Bhaktapur fliegen - und dann berichten, was mit dem Geld aus Kulmbach Gutes für die Menschen in Nepal getan werden konnte.


Nepalhilfe Kulmbach Die Nepalhilfe Kulmbach bemüht sich ständig um Kontakt zu ihren Partnern in Nepal. Das ist zur Zeit schwierig, weil Telefone, Telefax und Internet nicht zuverlässig funktionieren.

Kooperation mit "Navis" Die Nepalhilfe kooperiert deshalb mit "Navis", einer Organisation zur Hilfeleistung bei
Katastrophen im In- und Ausland mit Sitz in Moosburg. Ein Hilfs-Team von "Navi" ist bereits in Nepal vor Ort. Die Organsiation will dafür sorgen, dass die Hilfe aus Kulmbach direkt im Siddhi Memorial Hospital in Bhaktapur ankommt.

Spenden sind willkommen auf das Konto der Nepalhilfe, Sparkasse Kulmbach-Kronach IBAN DE48 77150000 0000 110130, BIC BYLADEM 1KUB

Mehr Informationen über beide Hilfsorganisationen im Internet unter www.nepalhilfe-kulmbach.de, navisev.de . Das Siddhi Memorial Hospital berichtet auf Facebook unter dem Nutzernamen smf Nepal in englischer Sprache über aktuelle Entwicklungen..