Die Energie kommt aus dem Main

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Reiner Handlbauer ist der Wärter des Rothwinder Wasserkraftwerks. Fotos: Jürgen Gärtner
Reiner Handlbauer ist der Wärter des Rothwinder Wasserkraftwerks.  Fotos: Jürgen Gärtner
Ein Luftbild der Anlage: Oben schlängelt sich der Main, der Kanal wirkt wie mit einem Lineal gezogen.
Ein Luftbild der Anlage: Oben schlängelt sich der Main, der Kanal wirkt wie mit einem Lineal gezogen.
 
Die Staumauer, mit der der Wasserstand kontrolliert wird.
Die Staumauer, mit der der Wasserstand kontrolliert wird.
 
In der Generatorenhalle befindet sich ein Lastenkran, mit dem die schweren Turbinen transportiert werden können.
In der Generatorenhalle befindet sich ein Lastenkran, mit dem die schweren Turbinen transportiert werden können.
 
Äste und Unrat landen in einem Auffangbecken.
Äste und Unrat landen in einem Auffangbecken.
 
Der 33-Jährige sorgt dafür, dass alles wie geschmiert läuft.
Der 33-Jährige sorgt dafür, dass alles wie geschmiert läuft.
 
Bei der Schneeschmelze kommt es oft zu Hochwasser, die Straße nach Rothwind wird dann vom Kraftwerk aus unpassierbar.
Bei der Schneeschmelze kommt es oft zu Hochwasser, die Straße nach Rothwind wird dann vom Kraftwerk aus unpassierbar.
 
Links im Hintergrund ist das Kraftwerk zu erkennen. Durch seine erhöhe Lage ist es bislang vom Hochwasser verschont geblieben.
Links im Hintergrund ist das Kraftwerk zu erkennen. Durch seine erhöhe Lage ist es bislang vom Hochwasser verschont geblieben.
 
Über eine Wasserrinne wird das angeschwemmte Material entsorgt.
Über eine Wasserrinne wird das angeschwemmte Material entsorgt.
 

Das monotone Brummen der Generatoren und das leichte Rauschen des Wassers stören Reiner Handl bauer überhaupt nicht. Im Gegenteil. "Das hilft beim Einschlafen", sagt der 33-Jährige. Er ist der Wärter des kleinen Wasserkraftwerks, das zwischen den Mainleuser Ortsteilen Rothwind und Witzmannsberg liegt.

Seit 2001 lebt er dort am Kanal, umgeben von viel, viel Grün. Idylle pur. Jeden Tag geht er auf seinen Kontrollgang. Der 33-Jährige checkt den Wasserstand, die Tempartur der Generatoren, überprüft die Schmiermittel, damit alles reibungslos läuft in dem kleinen Wasserkraftkraftwerk, das jährlich Strom für rund 400 Haushalte produziert. "Ich hör sofort, wenn mal was anders ist", sagt er nach elf Jahren, die er das Werk schon betreut - in seiner Freizeit, denn tagsüber arbeitet der gelernte Heilerziehungspfleger als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften in Bayreuth.
Probleme im Wasserkraftwerk gibt es selten. "Die Anlage läuft recht störunanfällig, trotzdem muss man täglich einen Blick drauf werfen", erklärt Handlbauer. Das meiste wird per Computer gesteuert und erfasst. Früher war das anders, erklärt der junge Mann weiter und zeigt ein Buch, in dem im Stundentakt viele Daten mit der Hand eingetragen wurden - 24 Stunden am Tag. "Heute macht das alles der PC. Wenn was nicht passt, geht der Alarm los."
Hektisch wird es meist nur bei Hochwasser - wegen des Treibguts in dem etwa ein Kilometer langen Kanal. Äste und Müll werden angeschwemmt. "Was da an Autoreifen ankommt, ist nicht mehr feierlich", sagt Handlbauer. Die Zivilisationsabfälle fischt er raus, den Rest lässt er weiter treiben. Alle zwei, drei Stunden muss er ran, auch nachts. "Das ist schon anstrengend."
Mit einem etwa neun Meter langen hydraulischen Rechen wird das angeschwemmte Material aus dem Kanal gefischt. "Bei Hochwasser alle paar Minuten", erklärt der Kraftwerkswärter. Äste und Unrat werden in eine Rinne geschaufelt und mit einem starken Wasserstrahl in ein Auffangbecken gespült, dort aussortiert. Zwei Turbinen produzieren zusammen maximal 300 Kilowattstunden. "Für ein kleines Gewässer kommt schön was raus", sagt Handlbauer.

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