Beim größten süddeutschen Motorradtreffen erlebten mehr als 40 000 Gäste spektakuläre Shows und Open-air-Atmosphäre.
Ein tiefes Brummen erfüllt die Stadt, vielstimmig dröhnen die Motoren - die Biker kommen. Mehr als 40 000 Gäste lockte die Motorradsternfahrt am Wochenende nach Kulmbach. Im Konvoi fuhren sie eine Stunde lang durch die Innenstadt und beeindruckten tausende Schaulustige mit ihren zum Teil prächtig herausgeputzten und originell umgebauten Motorrädern, Quads und Trikes.
Kulmbach ist in Bikerkreisen längst ein Begriff, denn schon zum zwölften Mal ist die Stadt Gastgeber des größten süddeutschen Motorradtreffens, das Informationen rund um das zentrale Thema Sicherheit für Motorradfahrer mit einem unterhaltsamen Show- und Musikprogramm verbindet.
Wer sich die Attraktionen der Sicherheits- und Verkaufsmesse in Ruhe ansehen willt, kommt schon am Samstag. Bei hochsommerlichen Temperaturen gibt es nachmittags noch genug Bewegungsfreiheit und kurze Wartezeiten.
Abends genießen dann Tausende Open-air-Partystimmung mit "The Voice oft Germany"-Halbfinalistin Sharron Levy und "Radspitz.
Höhepunkt des Wochenendes ist der Motorradkorso am Sonntagmittag durch die Innenstadt. Kurz nach zwölf Uhr rollen die ersten Reifen über den Asphalt der abgesperrten Strecke von der Albert-Ruckdeschel-Straße bis zum Festgelände in der Lichtenfelser Straße - mit einer großen Schleife durch die Innenstadt. Angeführt vom gemischten Sirenenchor der Polizeimotorräder aus verschiedenen europäischen Ländern fährt der Konvoi an den Zuschauern vorbei, von denen sich etliche schon zwei Stunden vor dem Start einen guten Platz hinter den Absperrungen gesichert haben.
10 000 fahren im Korso mit Mehr als 10 000 Teilnehmer fahren mit, und im Gewimmel der knatternden Maschinen entdecken die Zuschauer immer wieder besonders originell
ausgestattete Maschinen und Fahrer. Einige lassen Fahnen im Fahrtwind wehen, andere haben sich Masken übergezogen oder lassen für die Zuschauer die Reifen qualmen.
Das Publikum amüsiert sich über den Hund mit Sonnenbrille auf dem Soziussitz, aber auch über die Biker von morgen, die mit ihren Kuscheltieren im Beiwagen sitzen und das Spektakel genießen. Bis der letzte Fahrer das Ziel erreicht hat, vergeht fast eine Stunde.
Fachsimpeln mit Experten In Reih und Glied stehen die Maschinen anschließend auf den Parkflächen und viele Motorradfans nutzen die Gelegenheit, besonders schöne und luxuriöse Maschinen zu bestaunen.
Daneben bieten die Messestände vieler Hersteller Gelegenheit, über die neuesten Modelle zu fachsimpeln, beispielsweise über die Vorzüge und Nachteile des E-Choppers, den die Firma Siemens als Studie präsentiert.
Die größte Anziehungskraft haben die insgesamt vier Freestyle-Shows, die an beiden Tagen gezeigt werden. Bis zu 15 Meter hohe Sprünge verbunden mit Überschlägen und beeindruckende Figuren zeigen Fabian Bauersachs aus Rödental, Tim Kerling aus Altenkunstadt und die beiden Österreicher Gerhard Mayr und Martin Schenk. Keine Knautschzone, Adrenalin pur.
Bauersachs ist einer der Großen im Freestyle Motocross, Deutscher Meister 2010, Vizeweltmeister 2003. Mit waghalsigen Stunts beeindruckt sein Team die Motorrad-Enthusiasten, denen beim "Backflip" der Atem stockt.
Erst jahrelanges Training macht diese Stunts möglich. "Die Flugphase beträgt für uns etwa 21 Meter.
In diesen kurzen Augenblicken müssen wir unsere Kunststücke unterbringen", so Fabian Bauersachs, der sein Risiko genau kalkuliert und im Vorfeld alles für ein sicheres Gelingen tut. Nicht umsonst hat er wegen der exakten Ausführung seiner Tricks den Spitznamen "Professor Freestyle".