"Die Ausbildungsmesse ist Gold wert"

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An Schreinerarbeiten versuchen durften sich Hanna Wischniowsky (Zweite von links) aus Burghaig und Lilith Gütling aus Eckersdorf. Bei der Arbeit schauten ihnen über die Schulter (von links) stellvertretender Obermeister Thomas Rosenberger, Kreishandwerksmeister Günther Stenglein, Obermeister Jürgen Bodenschlägel und Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer Oberfranken. Fotos: Stephan Stöckel
An Schreinerarbeiten versuchen durften sich Hanna Wischniowsky (Zweite von links) aus Burghaig und Lilith Gütling aus Eckersdorf. Bei der Arbeit schauten ihnen über die Schulter (von links) stellvertretender Obermeister Thomas Rosenberger, Kreishandwerksmeister Günther Stenglein, Obermeister Jürgen Bodenschlägel und Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer Oberfranken. Fotos: Stephan Stöckel
Mit Experimenten machten Kälteanlagenbaumeister Michael Will von Glen Dimplex (rechts) und Fachlehrer Gerd Knorr vom Schulzentrum Lust auf den Beruf des Mechatronikers für Kältetechnik.
Mit Experimenten machten Kälteanlagenbaumeister Michael Will von Glen Dimplex (rechts) und Fachlehrer Gerd Knorr vom Schulzentrum Lust auf den Beruf des Mechatronikers für Kältetechnik.
 
Die Ausbildungsmesse war wieder gut besucht.
Die Ausbildungsmesse war wieder gut besucht.
 
Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz im Gespräch mit Maximilian Kretschmer (14) aus Neuenmarkt und dem syrischen Flüchtling Jamil Daoud (18/dahinter). Mit im Bild Landrat Klaus Peter Söllner (links) und OB Henry Schramm.
Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz im Gespräch mit Maximilian Kretschmer (14) aus Neuenmarkt und dem syrischen Flüchtling Jamil Daoud (18/dahinter). Mit im Bild Landrat Klaus Peter Söllner (links) und OB Henry Schramm.
 
Locker ging es am Stand der Firma Wiegel zu, wo man blaue Sonnenbrillen trug. Die Lehrlinge Marcel Potzel (links) und Tobias Seuß (Mitte) informieren Maximilian Töpfer über den Beruf des Elektronikers.
Locker ging es am Stand der Firma Wiegel zu, wo man blaue Sonnenbrillen trug. Die Lehrlinge Marcel Potzel (links) und Tobias Seuß (Mitte) informieren Maximilian Töpfer über den Beruf des Elektronikers.
 
Thomas Zimmer (Vierter von links) hat als gelernter Bäcker Brezeln für die Ehrengäste gebacken.
Thomas Zimmer (Vierter von links) hat als gelernter Bäcker Brezeln für die Ehrengäste gebacken.
 
Ein Eis schlecken und dabei zusehen, wie Trockeneis verdampft - die Kulmbacher Ausbildungsmesse macht es möglich.
Ein Eis schlecken und dabei zusehen, wie Trockeneis verdampft - die Kulmbacher Ausbildungsmesse macht es möglich.
 
Ausreichend Informationsmaterial lag aus.
Ausreichend Informationsmaterial lag aus.
 
Das Edelstahlmännchen der Firma eka war ein Hingucker.
Das Edelstahlmännchen der Firma eka war ein Hingucker.
 
"Born2B Schreinerinnung": ein originelles Logo.
"Born2B Schreinerinnung": ein originelles Logo.
 
Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz hob den Stellenwert der Messe heraus.
Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz hob den Stellenwert der Messe heraus.
 

Es war eine Rekord: Mit 114 Ausstellern war die Ausbildungsmesse so stark besetzt wie nie zuvor. Die Berufsschau lockte viele Interessierte.

Es ist die Folge der geburtenschwachen Jahrgänge: Lehrlingen gibt es nicht mehr wie Sand am Meer. Und so lassen sich Firmen und Behörden an ihren Ständen bei der 27. Kulmbacher Ausbildungsmesse des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft Einiges einfallen, um aufzufallen. Aus der Motorradhymne "Born To Be Wild" macht die Schreinerinnung den pfiffigen Slogan "Born To Be Schreiner". Die Innung für Kälte- und Klimatechnik Oberfranken lässt Trockeneis verdampfen, die Firma "Wiegel Gebäudetechnik" setzt Interessenten blaue Sonnenbrillen auf, lautet doch das Motto der Firma: "Coole Ausbildungsberufe für smarte Azubis."


Die blaue Brille

Doch was cool ist, darüber gehen bei der Ausbildungsmesse am Samstag, die mit 114 Ausstellern eine neue Rekordbeteiligung erreicht, die Meinungen auseinander. Maximilian Töpfer aus Lochau hat sich eine blaue "Wiegel"-Brille aufgesetzt. "Nach Jahren der Theorie möchte ich etwas Praktisches machen", sagt der 17-jährige, der das MGF-Gymnasium besucht. Er hat technische Berufe wie den Elektroniker im Blick. "Mir macht das Tüfteln einfach Spaß", erzählt der junge Mann. Azubis der Firma Wiegel gewähren ihm einen Einblick in den Beruf des Elektronikers in der Fachrichtung Automatisierungstechnik.


Die Begeisterung

Die eigene Begeisterung für einen Beruf anderen Menschen nahezubringen, das ist es, was Lehrling Tobias Seuß von der Firma Wiegel an seinem Messejob so viel Freude bereitet. "Der Elektroniker in der Fachrichtung Automatisierungstechnik ist ein wichtiger und zukunftsweisender Beruf. In einem Krankenhaus zum Beispiel können von einem Computer aus Heizung, Lüftung und Sanitäreinrichtungen gesteuert werden. Daran sieht man, wie die Automatisierungstechnik unser Leben einfacher macht."


Viele Mädchen in der Holzwerkstatt

Auffallend viele Mädchen zieht es in die Holzwerkstatt, wo sich die Schreinerinnung einquartiert hat. Es wird gesägt, gehämmert, gefeilt und gebohrt. Die 14-jährige Hanna Wischniowsky aus Burghaig ist mittendrin. Ihr Berufswunsch: Fotografin. Die junge Dame schaut sich aber auch nach Alternativen um. In der Werkstatt informiert sie sich über den Beruf des Schreiners. " Ich tanze und male gerne, und auch das Fach Werken lag mir", charakterisiert sich die Schülerin, die die neunte Klasse der Realschule besucht.

"Hier brummt der Bär", begrüßt Oberstudiendirektor Joachim Meier vom Schulzentrum die Ehrengäste und spricht damit den "starken Ausbildungsort Kulmbach" an. "An der Hans-Wilsdorf-Berufsschule haben wir 1837 Schüler. Das ist eine deutlich höhere Zahl als im vergangenen Jahr", teilt er mit.


"Die Mutter der Messen"

Es ist eine Veranstaltung, auf der Schüler das Gespräch mit Firmenvertretern suchen, das ist für OB Henry Schramm "Gold wert und durch nichts zu ersetzen". "Die Kulmbacher Messe ist die Mutter aller Ausbildungsmessen in Oberfranken und darüber hinaus", schwärmt der Präsident der Handwerkskammer, Thomas Zimmer, während Landrat Klaus Peter Söllner ein Loblied auf die duale Ausbildung anstimmt: "Darum beneidet uns die ganze Welt." Die Chancen, die der Landkreis auf dem Feld der Ausbildung biete, rühmt Michael Pfitzner vom Arbeitskreis als "vorbildlich".

Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz sichert OB Schramm die Unterstützung bei der Ansiedlung eines Medizincampus zu. Sie lobt die Messe als "wunderbares Angebot, jungen Menschen bei der Ausbildungssuche eine wichtige Orientierungshilfe zu geben."