Natürlich ist es albern, wenn erwachsene Menschen in Kinder-Bettwäsche schlafen und von Bärchen-Tellern essen. Warum sie es manchmal trotzdem tun, darüber hat sich unsere Autorin Gedanken gemacht.
Seit einigen Tagen teile ich mein Bett mit einem Formel-1-Piloten. Der Name ist mir entfallen. Aber er ist groß, dunkelhaarig und fühlt sich flauschig an, was jetzt, da die Nächte kühler werden, ganz angenehm ist.
Oh,Verzeihung: Sie sollten natürlich wissen, dass es hier nicht um ein amouröses Abenteuer geht - sondern schlicht und einfach um Bettwäsche. Biber-Bettwäsche mit Rennautos drauf, um genau zu sein. Übrig geblieben aus den Kindertagen meines Sohnes. Als er ausgezogen ist, hat er sie da gelassen. In seinem Erwachsenenleben kann er sie nicht wirklich gebrauchen.
So geht es uns Eltern mit vielem: Die Kinder gehen ihrer Wege und lassen uns zurück mit Dingen, die sie einmal sehr geliebt haben, für die sie nun aber keine Verwendung mehr haben. Aber weil diese Dinge irgendwann ja mal viel Geld gekostet haben und zu schade sind zum Wegwerfen, benutzen wir sie weiter.
Wir essen von Bärchen-Tellern, trocknen uns mit Biene-Maja-Handtüchern ab, schreiben unseren Einkaufszettel auf eselsohrige Diddl-Maus-Blätter - und schlafen hin und wieder in Kinderbettwäsche.
Der Rennfahrer übrigens wird nicht ewig in meinem Bett bleiben. Spätestens nächste Woche fliegt er raus. Dann kommen die Marienkäfer rein.