Der rote Blitz der Sparsamkeit

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Manchmal kommt das Blitzlicht am Straßenrand völlig unvermittelt.
Manchmal kommt das Blitzlicht am Straßenrand völlig unvermittelt.
Symbolfoto: Polizei/Archiv

Geblitzt werden und trotzdem (Buß-)Geld sparen - das muss kein Widerspruch sein.

Nein, als geizig würde ich mich nicht bezeichnen, als sparsam schon. So gebe ich nach einem guten Essen und einem freundlichen Service im Restaurant gerne mal ein anständiges Trinkgeld. Unnötige Ausgaben versuche ich dagegen nach Möglichkeit zu vermeiden. Und ich vergleiche vor dem Kauf eines Wunschartikels auch schon mal den Preis bei verschiedenen Händlern - und schlage dann bei Sonderangeboten beherzt zu.

Tiefenentspannt Richtung Cottbus

Neulich war mal wieder so ein sparsamer Tag in meinem Leben. Nach dem Besuch des wirklich empfehlenswerten Fürst-Pückler-Parks im sächsischen Bad Muskau, der zum Großteil auf polnischem Staatsgebiet liegt, fuhr ich mit nach meiner Überzeugung mäßigem Tempo tiefenentspannt Richtung Cottbus, als mich und mein Auto - irgendwo zwischen Klein Düben und Wolfshain - völlig unvermittelt ein roter Blitz durchzuckte.

Beim Blick auf den Tachometer stellte ich nichts Ungewöhnliches fest, erst als am Ende einer langen Baumallee plötzlich auf der linken Straßenseite ein Ortsschild auftauchte, schwante mir Böses.

Die Gewissheit kam mit der Post

Zwei Wochen später hatte ich Gewissheit: Das Landratsamt Spree-Neiße (was es nicht alles gibt) bat mich per Brief um Überweisung von 25 Euro. Was das mit Sparsamkeit zu tun hat? Das hat mich meine Frau auch gefragt.

Nun, wäre ich 14 Tage später in die Radarfalle geraten, wäre - dem neuen Bußgeldkatalog sei Dank - der doppelte Betrag fällig gewesen. Also habe ich 25 Euro gespart.

Was man für 25 Euro alles kriegen kann: 14,6 Liter Super-Benzin (Stand Mittwochnachmittag), dreieinhalb Pizzen beim Lieblingsitaliener oder eine Zugfahrt von Kulmbach ins Nürnberger Land. Tja, Glück muss der Mensch haben.