Der "Rangabauer" Dieter Eschenbacher wird 70

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Dieter Eschenbacher wird 70 Jahre alt. Foto: Dieter Hübner
Dieter Eschenbacher wird 70 Jahre alt. Foto: Dieter Hübner
Der Jubilar betreibt auch eine Hofmetzgerei.
Der Jubilar betreibt auch eine Hofmetzgerei.
 

Dieter Eschenbacher betreibt nicht nur den familieneigenen Bauernhof, sondern führt auch einen Hofladen und eine Gastwirtschaft. Am Sonntag wird der "Rangabauer" 70.

Bei Dieter Eschenbacher am Tennacher Rangen gibt es alles für Leib und Seele: Öko-Landwirtschaft, Brotzeitstübla mit zertifizierter Gastronomie, Hofmetzgerei, Hofladen und das Wirtshaussingen. Am Sonntag feiert der "Rangabauer" seinen 70. Geburtstag.

Eschenbacher ist ein Mann mit Prinzipien, der immer seine Meinung vertritt und dadurch öfter mal aneckt. Er ist aber auch ausgestattet mit einer großen sozialen Komponente, die sich etwa zeigt, wenn die Bewohner von Alten- und Behindertenheimen, aber auch Kinder seinen Hof besuchen und die Kälbchen streicheln können.

Leben geprägt vom Wandel der Zeit

Sein Leben ist geprägt vom Wandel der Zeit.
Als er mit 16 Jahren bei den Nachbarn, wie es früher üblich war, als Knecht arbeiten sollte, flüchtete er in einen großen landwirtschaftlichen Lehrbetrieb nach Unterfranken, wo er sich das nötige Rüstzeug erworben hat. Eschenbacher ist ein "Allrounder". Er hat noch mit der Sense gemäht, Besen gebunden, Körbe geflochten, mit Kuh und Ochsen gearbeitet. Auch was er in der "Worschtküchn", einer biozertifizierten Metzgerei, wissen muss, hat er sich selbst angeeignet.

Mit seinem "Brotzeitstübla", einer durch die "Genussregion Oberfranken" zertifizierten Gastronomie, in der er bodenständige, fränkische Schmankerln anbietet, hat er sich vor zwölf Jahren ein weiteres Standbein geschaffen. Durch das 2006 initiierte Wirtshaussingen sind Zithergruppen und neue Freundschaften entstanden.

Ein gebürtiger Mangersreuther

Als der gebürtige Mangersreuther 1967 in Tennach eingeheiratet hat, gab es noch acht Bauern. "Durch die Landflucht haben nach und nach viele aufgehört. Wir haben einen neuen Stall gebaut und dazu gepachtet." Auf 140 Hektar sei der Hof angewachsen, "aber Höchsterträge waren aus dem kargen Boden am Rangen nicht herauszuholen". Entgegen des allgemeinen Trends der Bauern zum Subunternehmer, der seinen Betrieb mit hohem Chemieeinsatz nur noch über die Menge bewirtschaftet, hat sich die Familie 1990 entschieden, Bio-Landwirtschaft zu betreiben.

Dem Fortschritt stand Eschenbacher stets positiv gegenüber, denn die technische Entwicklung hat auch vor seinem Bauernhof nicht Halt gemacht. Das dokumentiert nicht nur der Fuhrpark. Der erste Mähdrescher 1964 hatte 45 PS und war 2,10 Meter breit. Die Daten der inzwischen fünften Generation: 250 PS und sechs Meter Breite.

Er hatte viele Ehrenämter

Mit 60 Jahren hat Eschenbacher, der über die ausufernde Bürokratie klagt, seine vielen Ehrenämter nach und nach aufgegeben. Bis dahin war er beim Maschinenring Kulmbacher, oberfränkischer und Landesvorsitzender. In dieser Eigenschaft vertrat er diesen in Landes-, Bundes- und europäischen Ausschüssen. Er stand bei der Waldbauernvereinigung an der Spitze, gehörte der Führung des BBV-Kreisverbands an.

Der Jubilar empfängt seine Gratulanten am Sonntag von 11 bis 14 Uhr. Der restliche Tag gehört der Familie. Der Jubilar freut sich besonders auf seinen erst sechs Monate alten Enkel aus Frankfurt, den er bisher noch nicht gesehen hat. Da das Wirtshaus Wahllokal ist, wird beim "Rangabauern" ein reduzierter Mittagstisch angeboten.