Natürlich wünschen wir uns, dass alle unsere Artikel gelesen werden - und das von Anfang bis Ende!
Früher haben Redakteure gelernt, dass am Schluss des Beitrags die eher unwichtigen Informationen stehen sollten - ganz einfach weil die Metteure, die die Seiten per Hand zusammengesetzt haben, dann kürzen konnten, ohne nochmals groß Rücksprache nehmen zu müssen. Das gilt heute freilich nicht mehr so, denn mit Hilfe moderner Technik lässt sich ein Text problemlos umstellen.
Dass manch einer freilich schon beim ersten oder elften Satz zu lesen aufhört (das erinnert ein wenig an den Witz, in dem der Kunde 100 Euro am Schalter ausgezahlt bekommt und bei 70 das Nachzählen aufhört, weil's bisher ja gepasst hat), hätten wir nicht gedacht! Der elfte Satz im "Burggeflüster" am Samstag jedenfalls lautete: "Denn der Räther macht zu."
Der Wirt aus Oberzettlitz, der neulich eine illustre Runde zur Diskussion übers Wirtshaussterben beherbergen durfte, hat uns nun angerufen und von irritierten Kunden berichtet. "Waaas, der Räther macht zu?". Wir können guten Gewissens nun antworten: Nein!
Wer das "Burggeflüster" am Samstag von A bis Z gelesen hat, dem wird klar geworden sein, dass der Kollege ein unerwünschtes Zukunftsszenario beschrieben hat, in dem das genannte Lokal im Jahr 2035 dicht macht. Wer also übernächstes Jahr dort seine Erstkommunion feiern will: nur zu, dem steht nichts entgegen!
Nichts liegt uns ferner, als an dieser Stelle Leser-Schelte zu betreiben - das steht uns nicht zu. Einen klitzekleinen Wunsch wollen wir aber doch äußern: Bitte lesen Sie unsere Beiträge bis zum Schluss - und genau. Es lohnt sich - dann erfahren Sie, dass Sie alle Informationen zu diesem Thema haben und sich einem anderen Artikel widmen dürfen. So wie jetzt...
Solche Beiträge ("Der Räther macht zu") solltet ihr künftig bestenfalls in der 1. April-Ausgabe veröffentlichen! Die Leser entscheiden schließlich selbst, wieweit ihnen ein Artikel wert ist zu lesen und der Vergleich mit dem genannten Witz ist selbst ein Witz! Also sowas nicht! abschieben auf die Leser, sondern selbst an der Nase packen!