Der Herr über 100 Chöre tritt ab

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Archiv/Dieter Hübner
Archiv/Dieter Hübner
Der Vorstand (von links): Rolf Glasow, Ernst Klughardt, Irmgard Zimmermann, Kai Konrad, der scheidende Kreis-Chorleiter Heiner Beyer, Klaus Hoffmann, Erhard Hildner, Günter Seibt.Dieter Hübner
Der Vorstand (von links): Rolf Glasow, Ernst Klughardt, Irmgard  Zimmermann, Kai Konrad, der scheidende Kreis-Chorleiter Heiner Beyer, Klaus  Hoffmann, Erhard Hildner, Günter Seibt.Dieter Hübner
 

Heiner Beyer ist nicht mehr Chorleiter des Sängerkreises Bayreuth. Seine Arbeit wurde beim Delegiertentag in Schloss Schauenstein gewürdigt.

Beim Kreis-Delegiertentag des Sängerkreises Bayreuth-Hof-Kulmbach-Wunsiedel im Schloss Schauenstein trat Heiner Beyer nach zwölfjähriger Tätigkeit nicht mehr zur Wahl als Kreis-Chorleiter an. Der alte und auch neue Sängerkreis-Vorsitzende Prof. Klaus Hoffmann würdigte die Amtsführung von Beyer im Sängerkreis Bayreuth. "Die über 100 Chöre im Sängerkreis haben Heiner Beyer viel zu verdanken. Seine Arbeit zum Wohle des Chorgesangs war dabei sehr vielfältig."

Hoffmann erinnerte an Stimmbildungs-Seminare bei vielen Vereinen, die Schulung von Erzieherinnen in Kindergarteneinrichtungen und die musikalische Gestaltung großer Konzertveranstaltungen, so 2011 der Kreissängertag zum 100-jährigen Bestehen des Sängerkreises in Bayreuth oder 2012 das Chorkonzert zum 150-jährigen Bestehen des Fränkischen Sängerbundes in der Kulmbacher Petrikirche. Darüber hinaus dokumentierten Seminare wie "Singen leicht gemacht" oder "Wie finde ich geeignete Chorliteratur?" Beyers erfolgreiches Wirken für den Chorgesang.

Auch künftig unterstützend tätig

Als "jüngstes Kind" seiner Arbeit bezeichnete der Vorsitzende Basis-Fortbildungskurse für künftige Chorleiter, die 2019 an drei Wochenenden in Himmelkron stattfinden. "Wir sind Dir zu großem Dank verpflichtet", betonte Hoffmann und überreichte ein Geschenk. Beyer will auch künftig musikalisch nicht untätig bleiben und dem Sängerkreis weiterhin mit Rat und Tat und seinem profunden musikalischen Wissen zur Verfügung stehen.

Als neuen Kreis-Chorleiter schlug der Vorstand Kai Konrad vor. Der ausgebildete Opernsänger leitet seit 2008 erfolgreich den Gesangverein Streitau. Konrad wurde einstimmig gewählt.

Der Sängerkreis Bayreuth im Fränkischen Sängerbund umfasst 113 Chorgemeinschaften mit 3405 aktiven Sängern in den Landkreisen Bayreuth, Hof, Kulmbach und Wunsiedel. Beim Kreisdelegiertentag im Schloss Schauenstein, das die Sängergruppe Frankenwald mit ihrem Vorsitzenden Roderick MacInnes organisierte, standen Neuwahlen an.

Vorstand bleibt im Amt

"Geplant war, dass dieses Mal jüngere Leute an die Spitze treten sollten", eröffnete Sängerkreis-Vorsitzender Prof. Klaus Hoffmann diesen Tagesordnungspunkt. Viele Gespräche mit möglichen Kandidaten verliefen zu seinem Bedauern allerdings mehr oder weniger erfolglos, so dass sich die bisher Verantwortlichen dazu entschlossen, noch einmal für eine - allerdings definitiv letzte - vierjährige Amtsperiode anzutreten. Das sind Vorsitzender Hoffmann, seine Stellvertreter sind Erhard Hildner und Günter Seibt, Schatzmeister ist Rolf Glasow, Schriftführerin Irmgard Zimmermann, Frauenvertreterin Annette Brunner, Kreischorleiter Kai Konrad, sein Stellvertreter Alexander Thern, Geschäftsführer Ernst Klughardt.

Hoffnungschimmer beim Nachwuchs

Hoffmann ging auf die Nachwuchsprobleme vieler Chöre ein und bemühte dazu die Statistik. "Die Tendenz zeigt, dass wir vielleicht die Talsohle hinter uns haben, denn die Schwundrate ist seit 2016 weiter rückläufig." Auch bei den 14- bis 20-jährigen sei ein positiver Trend erkennbar. "Die jungen Leute singen zwar gern, aber sie wollen sich nicht verpflichten." Trotzdem nahm Kreisjugendleiter Fritz Walther die Gründung einiger neuer Jugendchöre erfreut zur Kenntnis.

Hoffmann ermutigte die Vereinsvertreter, die Zuschussmöglichkeiten des Sängerbundes für Konzerte, Instrumenten- und Notenbeschaffung zu nutzen. Das nächste größere Chor-Fest des Sängerbundes findet am 20./21. Juli in Weiden statt.

Die Grußworte

Eröffnet worden war der Delegiertentag mit einer musikalischen Einstimmung des Gesangvereins 1846 Schauenstein unter der Leitung von Günter Schramm und Heike Degelmann am Klavier. "Ich genieße es immer, wenn eine Veranstaltung mit einem musikalischen Gruß beginnt", begann dann auch Landrat Oliver Bär seine Grußworte. Die vier Liedvorträge veranlassten ihn spontan zu dem Vorschlag, jede Kreistagssitzung künftig mit einem gemeinsamen Lied zu beginnen.

Die Lacher hatte MdL Klaus Adelt auf seiner Seite, als er dazu Bedenken äußerte, denn er halte die Liedauswahl für problematisch. "Sollen wir dann singen "Brüder, zur Sonne, zur Freiheit", oder "Du schwarzer Zigeuner".

Bürgermeister Peter Geiser, der als Hausherr den Schlosssaal zur Verfügung gestellt hatte, verwies auf die tausendjährige Geschichte des Schlosses, das darin angesiedelte Feuerwehrmuseum, sowie eine ebenfalls vorhandene umfangreiche Mineraliensammlung. Er war froh über die Aktivitäten des örtlichen Gesangvereins und zitierte Aristoteles: "Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten."