Der ehemalige CSU-Generalsekretär und Kulmbacher Bundestagsabgeordnete Bernd Protzner ist tot

1 Min
Bernd Protzner Foto: Archiv/M. Führer
Bernd Protzner Foto: Archiv/M. Führer

Im Alter von 66 Jahren ist der frühere Kulmbacher Bundestagsabgeordnete und CSU-Generalsekretär Bernd Protzner gestorben.

Bernd Protzner lebt nicht mehr. Der 66-Jährige ehemalige CSU-Generalsekretär und Bundestagsabgeordnete ist am Montag nach längerer, schwerer Krankheit gestorben.

Protzner war 1952 als Sohn einer oberschlesischen Flüchtlingsfamilie in Kulmbach zur Welt gekommen, hatte hier die Schule besucht und 1971 das Abitur abgelegt. Es folgten ein Studium der Politikwissenschaft und Pädagogik sowie Staatsprüfungen als Lehrer und die Promotion.

Bernd Protzner war einer der profiliertesten, zeitweise aber auch einer der umstrittensten Politiker der Region. Er war früh in die CSU eingetreten. Von 1983 bis 1987 war er Bezirksvorsitzender der Jungen Union in Oberfranken.

1990 wurde er als Abgeordneter des Wahlkreises Kulmbach in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er bis 2002 angehörte. In der Ägide des Parteivorsitzenden Theo Waigel wurde er 1995 zum Generalsekretär der CSU ernannt - ein Amt, das er, bisweilen höchst umstritten und ohne ausreichende Unterstützung der CSU-Fraktion im Landtag, bis 1998 ausübte.

In seinem Heimatlandkreis hatte Bernd Protzner von 1987 bis 1990 auch das Amt des stellvertretenden Landrats inne.

Der CSU-Kreisvorstand nominierte Protzner 2002 nicht mehr als Bundestagskandidat. Wenig später kam dann das Ende seiner politischen Karriere. Mit ursächlich dafür war ein aufsehenerregender Gerichtsprozess gewesen, an dessen Ende der Kulmbacher wegen Steuerhinterziehung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war.

Zu diesem Zeitpunkt zog sich Bernd Protzner nahezu vollständig aus der Öffentlichkeit zurück und arbeitete wieder an der Universität Bayreuth.

Zu Beginn diesen Jahres war Bernd Protzner in Kulmbach zusammengebrochen. Er konnte zwar wiederbelebt werden, lag seither aber bis zu seinem Tod im Koma.