Auch im Landkreis Kulmbach öffneten historische Sehenswürdigkeiten ihre Pforten. Für die Besucher gab es viel zu entdecken, was sonst nicht zugänglich ist.
"Jedes Jahr am zweiten Sonntag im September öffnen historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen. Dann sind Millionen von Architektur- und Geschichtsliebhabern zu Streifzügen in die Vergangenheit eingeladen. Mit "Geschichte zum Anfassen" wirbt der Denkmaltag auf seiner Homepage um Besucher. Auch im Landkreis Kulmbach lockte das Angebot zahlreiche Interessenten.
Das Christiansportal im unteren Burghof der Plassenburg stand am Sonntag im Mittelpunkt des "Tages des offenen Denkmals" in
Kulmbach. Im Inneren des sonst nicht zugänglichen Christiansturm hatte die Schlösserverwaltung drei großformatige Informationstafeln aufgebaut, auf denen zahlreiche Details über die Restaurierung des Portals, über das beherrschende Reiterstandbild des Markgrafen Christian von Brandenburg-Kulmbach sowie über die Hohe Bastei und ihre Geschichte nachzulesen waren. Zahlreiche Besucher ließen sich in den Vormittagsstunden und am Nachmittag die Gelegenheit nicht entgehen, alles über das beherrschende Portal im unteren Burghof zu erfahren, dessen Tore sonst verschlossen sind.
Alte Brautradition
Seit fast 300 Jahren war die Brauerei Hölzel in
Neudrossenfeld ansässig. Auf dem historischen Gelände und in historischem Gemäuer wird seit 2014 wieder Bier gebraut: Von der Bräuwerck AG erklärte Prokurist Peter Schuhmann interessierten Besuchergruppen den Brauvorgang, wo jetzt urige Biere wie Tagwerck (hell), Nachtwerck (dunkel), oder Festbier und Bock hergestellt werden. Man konnte auch das Lindenbaummuseum gleich neben dem Bräuwerck besichtigen.
Mit der Markgrafenkirche gab es in
Neudrossenfeld eine zweite Station zum Denkmaltag: Die Kirche zählt mit dem Kanzelaltar, dem Stuck, dem wundervollen farbenprächtigen Deckengemälde und den Ledertapeten in der Adelsloge zu den schönsten Gotteshäusern der Region. Kirchenführerin Karla Fohrbeck konnte einer großen Zahl von Besuchern am gestrigen Tag des offenen Denkmals die Schönheiten und die Einmaligkeit dieses Gebäudes näherbringen. Es ist zusammen mit dem Schloss nebenan ein echtes Juwel.
Fürstengruft war zugänglich
In
Himmelkron nahm Reinhard Stelzer von der Gemeindeverwaltung, der den Tag in dem früheren Klosterdorf wieder verantwortlich organisiert hatte, gemeinsam mit Heide Bächer und Klaus-Dieter Schoberth drei Führungen der Markgrafen- beziehungsweise Stiftskirche vor. So konnten die Besucher zum Beispiel in der Fürstengruft, die gestern geöffnet war, die markgräfliche Prachtinszenierung auch an der Sargausstattung des letzten Markgrafen von Bayreuth ( Friedrich Christian, 1708 - 1769) in Augenschein nehmen.
Das im ehemaligen Nonnensaal untergebrachte Stiftskirchenmuseum mit zwei Sonderausstellungen war daneben bei freiem Eintritt geöffnet.
Und in der Baille-Maille-Allee informierten die Vorsitzende des Förderkreises zur Erhaltung und Verschönerung der Kulturlandschaft im Bereich der Gemeinde
Himmelkron, Inge Tischer, und ihr Stellvertreter Herbert Mädl über die Lindenallee, deren Entstehung, die Abholzung durch die Preußen im Jahr 1792 und die Wiederbepflanzung in den Jahren 1986 bis 1992 sowie den Lindenbaum allgemein.
Auch das Töpfermuseum
Thurnau beteiligte am Tag des offenen Denkmals mit einer Führung zu den ehemaligen Tonstollen im Limmersdorfer Forst.