Heimat- und Finanz-Minister Markus Söder stellte sich am Freitag in der "Alten Feuerwache" für die Sendung "Stadtgespräch" den Fragen von TVO-Moderator Frank Ebert. Es waren unterhaltsame 90 Minuten, bei denen es auch um ein mögliches Comeback von Karl-Theodor zu Guttenberg ging.
Zum Ende der Sendung gab es ein Selfie mit dem Minister: "Das wollte ich schon lange machen", sagte TVO-Moderator Frank Ebert mit einem Schmunzeln, ehe er Markus Söder zu sich zog und sein Handy für ein Foto zückte. Freitag am späten Nachmittag war in der "Alten Feuerwache " Polit-Talk angesagt mit dem Heimat-, Landesentwicklungs- und Finanzminister. Der prominente CSU-Politiker stellte sich für die Sendung "Stadtgespräch" den Fragen des Journalisten.
Besucher dicht gedrängt Die Besucher saßen dicht gedrängt und wurden bestens unterhalten. Denn es ging nicht nur um bayerisches Landes- und Europa-Politik, um Griechenland und demografischen Wandel, um den Internet-Ausbau und Länderfinanzausgleich, sondern auch um den einstigen Politik-Star aus Kulmbach, Karl-Theodor zu Guttenberg.
Ob sich Söder ein Comeback von "KT" vorstellen könne, wollte Frank Ebert wissen.
Söder - ganz der Politiker - antwortete zwar, sagte aber nichts. Zumindest nicht viel: Er finde, die Entscheidung solle man zu Guttenberg überlassen. Dieser habe einen Weg eingeschlagen, auf dem er glücklich sei. Jedenfalls schätze er, Söder, nicht nur KT, sondern die ganze Familie zu Guttenberg und Vater Enoch - ein "Kämpfer für die Region".
Als Kämpfer für die Region gab sich auch Söder gleich zu Beginn des 90-minütigen "Stadtgesprächs", das von der Kulmbacher Bank präsentiert wurde. "Wir sind mitten in Europa, das müssen wir stärker ausspielen", erklärte er. Zugleich stehe Oberfranken vor den schwierigsten strukturellen Herausforderungen in ganz Deutschland, weil sich sowohl Höchstförderungs- als auch Niedriglohngebiete in unmittelbarer Nachbarschaft befänden.
"Wir müssen hier ganz genau überlegen, an welchen Schnittstellen wir ansetzen können."
Nachdem Söder auch Finanzminister ist, ging es natürlich ums Geld. "Fränkisches Geld ist am besten in Franken aufgehoben, nicht in Berlin", erklärte er zum Thema Finanzausgleich und erntete dafür Beifall. Zehn Prozent der bayerischen Steuereinnahmen flössen so ab, "der Fleiß der Bayern wird bestraft".
Das stößt dem Politiker ebenso sauer auf wie das Verhalten von Griechenlands Politikern in der Schuldenkrise. Andere schwache Länder wie Irland oder Portugal hätten Krisen mit Reformen und Engagement gemeistert. "Das klappt überall, nur in einem Land nicht ...", sagte er und warnte zugleich vor gefährlichen Entwicklungen: "Die griechische Regierung betreibt ein Spiel, das nicht akzeptabel in Europa ist."
OB und Landrat als Einspieler
/> Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) und Landrat Klaus Peter Söllner (FW) kamen in Einspielern zu Wort. Für die oberfränkische Wirtschaft holte Ebert dann IHK-Vizepräsident Michael Möschel und HWK-Präsident Thomas Zimmer auf die Bühne. Und die hatten einige Forderungen im Gepäck. Wie die aussehen und was Söder zur unvermeidliche Frage (Will er nun Ministerpräsident werden - oder nicht) sagte, das und noch viel mehr erfahren die Kulmbacher beim "Stadtgespräch" auf TVO.
Die Sendetermine: Die Erstausstrahlung ist am Donnerstag, 18. Juni, um 18.30 Uhr. Wiederholungen gibt es zu sehen am 18. Juni, 22.30 Uhr; am 19. Juni, 14 Uhr; am 20. Juni, 21.30 Uhr; am 21. Juni, 11 und 23.15 Uhr.