Mit einem bestimmten Ritual bereitet sie sich auf ihre Auftritte vor, bringt  sie die Stimme auf Betriebstemperatur. "Wenn ich das gemacht habe, beruhigt mich das unheimlich." Komplett verschwinde das Lampenfieber aber nie. "Das will ich auch nicht", sagt sie. 
Dass Pannen vorkommen,  ein Show-Effekt nicht klappt, das hat sie schon erlebt, aber die Erfahrung gemacht: "Das ist für dich auf der Bühne schlimm, das Publikum bemerkt es meist nicht einmal."
Sie habe noch nie ein Problem gehabt, vor Leuten zu singen, erklärt Liza weiter. "Aber ich finde es schwer, Ansagen zu machen, um damit Zeit zwischen Liedern zu überbrücken. Das haben wir sogar in den Proben geübt." Ihr Tipp gegen die Aufregung: "Das Lampenfieber als Teil der Show zu akzeptieren und auf eine gewisse Art und Weise auch zu genießen."
  
  
  
  
  
    
    
    Aus einer Künstlerfamilie  stammt Ingo Hahn. Der Kirchenmusikdirektor prägte viele Jahre das kulturelle Leben in der Stadt Kulmbach mit, gab Orgelkonzerte, dirigierte Chöre. "Jedes Konzert ist eine neue Herausforderung", sagt er. Nicht nur, weil es sich immer um unterschiedliche Programme handle, sondern weil auch die körperliche und mentale Verfassung immer anders sei. "Es kommt viel darauf an, ob man entspannt ist oder aus einer strapaziösen Situation heraus auf die Bühne kommt." Oder ob ein Konzert am Nachmittag stattfindet oder spät  in einer Silvesternacht. 
Wie schafft es der 64-Jährige, mit dem Druck umzugehen? Hier handhabt er es wie Rainer Streit: "Ein Musiker muss wie ein Sportler trainieren, um auf den Punkt die Leistung zu bringen. Wenn ich weiß, dass ich super vorbereitet bin, dann habe ich nur noch ein geringes Lampenfieber."
Einmal, so erinnert er sich, sei die Erholungszeit zwischen der Generalprobe und dem Auftritt mit einer Stunde zu knapp gewesen. "Ich war zum Konzertbeginn noch zu ausgepowert.  Das habe ich schon gemerkt, als ich den Taktstock gehoben habe. Ich fühlte mich wie im Film." Eine Erfahrung, auf die er verzichten kann. 
Ein wichtiger Tipp von ihm an andere Musiker ist folgender: "Nicht über Fehler ärgern. Abhaken und weitermachen." Das werde sogar in den Proben trainiert.  Nachdem Hahn Musiker und Dirigent ist, kennt er beide Seiten  und weiß: "Als Dirigent kannst du dich noch so gut vorbereiten, aber wenn einer der Musiker nicht bei der Sache ist, hat man keinen Einfluss drauf."
Trotz ihres jungen Alters von 22 Jahren ist Annika Ködel schon ganz abgebrüht, wenn sie auf die Bühne geht. Die Darstellerin an der Naturbühne Trebgast hat in der 4. Klasse im Kinderstück "Max und Moritz" als Maikäfer angefangen und in diesem Jahr erstmals die tragende Rolle in einer Abendvorstellung gespielt: In "Pygmalion" brillierte sie als Eliza Doolittle. 
Schon als Kind wollte sie auf der Bühne stehen, erzählt sie. Vielleicht liegt es auch daran, dass sie inzwischen  kein Lampenfieber mehr hat. "Ich bin auf der Bühne immer die Ruhigste, weil ich voll in der Rolle bin. Und man muss ja nur das abrufen, was man in den Proben gelernt hat."
Rolle an einem Tag gelernt
Einmal, so räumt sie dann doch ein, sei sie schon nervös gewesen. Da musste sie  wegen eines Krankheitsfalls einspringen und innerhalb  eines Tages eine relativ große Rolle  lernen. "Von Samstagmorgen bis zur Vorstellung am Abend habe ich mir den Text reingeprügelt und nachmittags ein bisschen geprobt. Abends bei der Vorstellung hatte ich Herzflattern - wegen der Textsicherheit."
Was rät Annika  Leuten mit Lampenfieber? "Einfach ins kalte Wasser springen und das Ding  durchziehen. Sich einfach die Sache zutrauen und nicht von vorneherein sagen, ,das schaff ich nicht'."