Burghaiger Jagdpächter geht nach fast 50 Jahren in Ruhestand

2 Min
Rudi Eber hat seit fast einem halben Jahrhundert die Jagdreviere Burghaig und Veitlahm gepachtet, jetzt setzt er sich mit 82 Jahren zur Ruhe. Foto: Sonny Adam
Rudi Eber hat seit fast einem halben Jahrhundert die Jagdreviere Burghaig und Veitlahm gepachtet, jetzt setzt er sich mit 82 Jahren zur Ruhe. Foto: Sonny Adam
Bei der Versammlung der Jagdgenossenschaft Burghaig verabschiedete Vorsitzender Uwe Fischer (Mitte) den langjährigen Jagdpächter Rudi Eber (links) und stellte mit Klaus Zapf seinen Nachfolger vor. Foto: Sonny Adam
Bei der Versammlung der Jagdgenossenschaft Burghaig verabschiedete Vorsitzender Uwe Fischer (Mitte) den langjährigen Jagdpächter Rudi Eber (links) und stellte mit Klaus Zapf seinen Nachfolger vor. Foto: Sonny Adam
 

Rudi Eber hat seit fast einem halben Jahrhundert die Reviere Burghaig und Veitlahm gepachtet. Jetzt - mit 82 Jahren - setzt er sich zur Ruhe.

Rudi Eber ist ein Jäger aus Leidenschaft. Seit fast einem halben Jahrhundert hat der Burghaiger die Jagdreviere Burghaig und Veitlahm gepachtet. Davor hatte er bereits als Jäger seine Vorgänger begleitet. Jetzt - mit 82 Jahren - ist Schluss. Eber möchte die beiden Pachtverträge nicht mehr verlängern.

Bei der Versammlung der Jagdgenossenschaft Burghaig stellte Vorsitzender Uwe Fischer Ebers Nachfolger vor: Es ist Klaus Zapf, ein gelernter Werkzeugmacher. Der 57-Jährige begleitet und unterstützt Rudi Eber seit vielen Jahren. Vor zwei Jahren war Klaus Zapf als Mit-Pächter eingestiegen.


"Der richtige Zeitpunkt"


"Mir ist es wichtig, dass beide Reviere wieder in dieselben Hände kommen. Denn Veitlahm und Burghaig sind sehr verzahnt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt", sagte Rudi Eber. Dass Klaus Zapf seinem Vorgänger die Würde des Ehrenjagdpächters verlieh, machte den Abschied ein bisschen leichter. Allerdings wird Eber auch in Zukunft in Wald und Flur anzutreffen sein. Denn das Jagen ist und bleibt seine Leidenschaft.

"Ich habe in den sechziger Jahren den Jagdschein gemacht. Mit einem eigenen Revier ging es 1972 los, damals bat mich Ludwig Osswald von der Spinnerei, mich als Mitpächter aufzunehmen. Seit 1981 bin ich Alleinpächter", erinnerte sich Eber.

Das Revier in Burghaig hat sich im Laufe der Jahrzehnte sehr verändert. Als Rudi Eber anfing, hatte es noch 400 Hektar bejagbare Fläche, inzwischen ist es durch die Ausweisung von Neubaugebieten auf 285 Hektar geschmolzen. Ganz anders sieht es in Veitlahm aus: Von den ursprünglich 306 Hektar sind heute noch 290 übrig.


Fasane sind rar geworden


"Anfangs gab es in Burghaig richtig viel Niederwild, also Hasen, Rehe, Fasane, Rebhühner und Enten", schwärmte Eber. "Aber seit den Siebzigern habe ich schon keine Rebhühner mehr geschossen. Es gibt noch welche, aber wenige. Und wenn ich den Schlag höre, dann freue ich mich, aber geschossen werden die Tiere nicht mehr", so Eber. Auch Fasane seien rar geworden.

Im Revier in Veitlahm ist die Wildschweinpopulation viel größer als in Burghaig. "Aber wir haben immer ein gutes Verhältnis mit den Landwirten. Es ist ein gutes Auskommen", sagte Eber. Gemeinsam mit den Staatsforsten seien revierübergreifende Drückjagden durchgeführt worden. "In diesem Jahr haben wir 47 Sauen erlegt, in den letzten Jahren sogar über 50", erzählte Eber.


Wilderei am Patersberg


Im Laufe der jahrzehntelangen Tätigkeit als Pächter hat er einiges erlebt. "Einmal gab es am Patersberg Wilderei. Da ist jemand beobachtet worden, wie er ein Reh geschossen hat", erzählte Eber. Doch die Angelegenheit sei ohne Polizei geklärt worden.

Sorgen macht dem passionierten Jäger die veränderte Verhaltensweise der Menschen. Denn der Wald sei ein Freizeitrefugium für viele. "Früher war es selbstverständlich, dass nach dem 1. Mai niemand mehr in eine Wiese ist. Heute hält sich niemand mehr daran. Ich habe mal mitten im Sommer Camper aus einem Feld entfernt. Man kann auch nicht immer und überall seine Hunde frei laufen lassen", mahnte Eber. Denn durch die ständigen Störungen habe es das Wild schwer.


Verpflichtung und Freude


"Mir war das Jagen und Hegen immer eine Verpflichtung und Freude zugleich", zog Eber eine Bilanz. Klaus Zapf wird am 17. März auch bei der Jagdgenossenschaft in Veitlahm als Rudi Ebers Nachfolger vorgestellt.