Für das staatliche Straßenbauamt Bayreuth war Donnerstag ein  besonderer Tag. Denn eines der Mammutprojekte in der Region ist einen großen Schritt weiter.
                           
          
           
   
           Jetzt ist der Lückenschluss geschafft, überspannt das rund 560 Meter lange  Bauwerk das ganze Schorgasttal. 
       
Radfahrer  konnten den Fortschritt schon seit einiger Zeit erkennen: Der Abstand  zwischen den Brückenteilen schrumpfte und schrumpfte. Von zwei Seiten arbeiteten sich die Fachleute aufeinander zu - vom großen Einschnitt im Osten und von der  Bahngalerie im Westen. Bis  nun ein durchgängiges Bauwerk entstand.
Für Fritz Baumgärtel, den Abteilungsleiter Straßenbau am Bauamt Bayreuth, ist der Zusammenschluss "ein Meilenstein", den das Bauamt mit Planern und den beteiligten Firmen in einer kleinen Runde feiern wollte. 
Während des Treffens   kamen die Experten  ins Fachsimpeln und Schwärmen angesichts der Dimensionen und Herausforderungen, die das Projekt an Mensch und Material stellt: über im wahrsten Sinn des Wortes schweißtreibenden Schweißarbeiten in engen Schächten bis zur Architektur  mit Pylonen und   bis zu 54 Meter tiefen Bohrpfählen. 
Neben den Kosten in Höhe von 60 Millionen Euro gibt es noch weitere beeindruckende Zahlen:  44 000 Kopfbolzendübel sind auf die Stahlplatten aufgeschweißt. Sie gewährleisten später einmal den Verbund der Fahrbahnplatte aus Beton mit dem Stahltragwerk. Insgesamt 69  Stahlbausegmente, jedes etwa 50 Tonnen schwer, bilden die Brücke. Insgesamt wiegen diese Elemente  3340 Tonnen.
Von weitem deutlich sichtbar sind  die Pylonen, eines der herausragenden Gestaltungsmerkmale der Brückenvariante, die in einem Architektenwettbewerb als Sieger gekürt worden war. 
 An jedem der sechs Pylonen werden zehn Seile (fünf auf jeder Seite) gespannt. Und auch die haben es in sich: Die elf Zentimeter starken Stahlstränge  werden von einer Spezialfirma in Romanshorn in der Schweiz hergestellt. Ein halber Meter des Seils wiegt 35 Kilo. Sie werden in den nächsten Wochen angebracht.
 
"Und wenn die Brücke einmal fertig sei, dann habe man aus architektonischer und technischer Sicht ein Highlight für ganz Bayern."
Leider ist es aber aus verkehrsplanerischer Weitsicht eher eine Kellerfunzel. Will man die Bahnstrecke je elektrifizieren, wird das wegen der brückenplanerischen Kurzsichtigkeit ein extrem teueres Unterfangen.
Die Anwohner hätten zwar Lärm aushalten müssen, „aber die Untersteinacher stehen hinter dem Bau", so Vießmann. „Und wenn die Brücke einmal fertig sei, dann habe man aus architektonischer und technischer Sicht ein Highlight für ganz Bayern.“
Denkste:
Der Lärm wird bleiben, nur anders verteilt werden, … gfls. angesichts höherer Geschwindigkeiten, Euro-GIGA-Liner, Taltrichter-Wirkung usw. sogar noch zunehmen!
"Und der Untersteinacher Gemeinderat Alfred Vießmann, der zufällig bei der Baustellenbegehung vorbei kam, hatte ebenso nur Gutes zu sagen[...]"

Zufälle gibt's, die sind so zufällig, dass man fast meinen könnte, es wären keine.
"[...] 'aber die Untersteinacher stehen hinter dem Bau', so Vießmann."
Nein, Herr Vießmann. Nicht alle. Definitiv nicht.
Auch wenn ich zustimme, dass das Brückenbauwerk architektonisch durchaus ansehnlich wird. Meiner Meinung nach tut sich Untersteinach mit der Umgehung nichts Gutes.