Nach dem Feuer in der Karl-Herold-Altenwohnanlage in Kulmbach steht fest: Die Mitarbeiter dort wissen, was sie im Ernstfall zu tun haben. Ihr beherztes Eingreifen hat Schlimmeres verhindert. Zwei leicht verletzte Bewohnerinnen konnten das Krankenhaus schon wieder verlassen.
Minutenlang war die Situation kritisch - dann gab es Entwarnung: Ein Brand in einem Wohnraum in der Karl-Herold-Altenwohnanlage in Weiher ist am Montag Abend zum Glück ohne dramatische Folgen geblieben.
Die Erleichterung ist Peter Konrad, Geschäftsführer des Kreisverbandes Kulmbach der Arbeiterwohlfahrt und damit zuständig für insgesamt sechs Altenheime und weitere Altenhilfe-Einrichtungen, noch am Tag danach anzumerken. Zwar hat das Feuer, das durch einen elektrischen Deckenfluter ausgelöst worden war, einigen Schaden angerichtet. "Fußboden und Fenster sind in Mitleidenschaft gezogen.Wir warten noch auf ein Gutachten, um die genaue Schadenshöhe feststellen zu können", sagt Konrad. Aber: "Zum Glück ist nicht mehr passiert."
Zu verdanken haben das die Bewohnerinnen des Zimmers und die übrigen Heimbewohner in erster Linie dem beherzten Handeln des Personals. "Die Mitarbeiter verdienen dickes Lob, sie haben absolut richtig gehandelt, haben Ruhe bewahrt", sagt der Chef. Die gründliche Schulung, die die Mitarbeiter in Sachen Brandschutz regelmäßig erhalten, habe also Erfolg gehabt.
Dankbar ist er auch den Rettungskräften. Feuerwehr und Rettungsdienst seien sehr schnell vor Ort gewesen. Das Zusammenspiel zwischen Mitarbeitern und Rettungskräften habe gut funktioniert. Dazu beigetragen hat womöglich eine große Übung, die die Feuerwehr erst vor wenigen Monaten im Rahmen der Brandschutzwoche in der Karl-Herold-Wohnanlage durchgeführt hat. "So eine Übung hilft den Rettungskräften, ihre Ortskenntnis zu verbessern. Im Ernstfall macht sich das dann schon bezahlt", meint Peter Konrad - der sich um die Sicherheit der rund 450 alten Menschen, die ihm und seinem Mitarbeitern anvertraut sind, keine Sorgen macht. "Dass es einmal brennt, können wir nicht ausschließen. Aber wir tun unser Möglichstes, dass dann keine Katastrophe daraus wird."
Und so blieb es auch am Montagabend bei kleinen Blessuren: Die beiden Bewohnerinnen, in deren Zimmer das Feuer ausgebrochen war, waren zwar mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Klinikum Kulmbach gebracht worden. Sie konnten allerdings schon gestern vormittag in die Brenk-Straße zurückkehren. "Ich habe sie schon besucht", sagt Konrad. "Es geht ihnen gut.
Wie berichtet, hatte am Montag kurz nach 20 Uhr ein Rauchmelder - obligatorisches Zubehör in allen Altenhilfeeinrichtungen der Awo - Alarm ausgelöst. Die Kulmbacher Feuerwehr mit 40 Mann und die Mainleuser Feuerwehr mit 20 Helfern wurden in Marsch gesetzt und trafen wenig später am Einsatzort ein. Auch der BRK-Rettungsdienst war mit mehreren Fahrzeugen angerückt. Feuerwehrleute mit schwerem Atemschutz hielten sich in Bereitschaft. Letztlich konnte aber Entwarnung gegeben werden.
Nach den Worten von Stadtbrandmeister Michael Weich, der den Einsatz leitete, war ein Deckenfluter in Brand geraten. Mitarbeiter der Station löschten die Flammen mit Wasser, bevor sich das Feuer ausbreiten konnte.