14 Tage lang dreht sich im beruflichen Schulzentrum in Kulmbach alles um die Blaulichtberufe und das ehrenamtliches Engagement bei Feuerwehr, THW und BRK.
Den nagelneuen Elektro-BMW in die Aula des beruflichen Schulzentrums zu bringen, stellte die Polizei vor ein echte Herausforderung. Die Beamten mussten den Einsatzwagen über eine kleine Treppe befördern. Kurzerhand bauten die Experten der Kfz-Abteilung der Berufsschule eine kleine Rampe und polsterten den Untergrund. Und schon konnte das Auto in die Aula surren.
Ein Pilotprojekt
Die Blaulichtwochen am beruflichen Schulzentrum sind ein Pilotprojekt. 14 Tage lang sollen sich Polizei, THW, Feuerwehren und BRK vorstellen. Die Schüler unternehmen Exkursionen und absolvieren einen Erste-Hilfe-Kurs. Konzipiert wurde das Projekt mit finanzieller Unterstützung des bayerischen Gesundheitsministeriums von der "Gesundheitsregion plus" mit Annkatrin Bütterich an der Spitze sowie den den Integrationslotsen des Landkreises Kulmbach, Souzan Nicholson und Peter Müller.
In erster Linie haben die Rettungsorganisationen die neu Zugewanderten im Blick. "Die Schüler, die wir hier unterrichten, haben oft ganz andere Erfahrungen mit der Polizei - bedingt durch ihre Herkunft. Sie sollen die Polizei als Freund und Helfer kennenlernen", erklärte Schulleiter Alexander Battistella. Er sah die Blaulichtwochen als Chance, Vorbehalte und Ängste abzubauen. Außerdem hoffe man, einen Anreiz zu schaffen, damit junge Leute sich ehrenamtlich engagieren.
"Ein wunderbarer Ansatz"
"Die Blaulichtwochen sind ein wunderbarer Ansatz", erklärte Landrat Klaus Peter Söllner. Es gehe darum, den Schülern die eigentliche Bedeutung der Farbe Blau zu erklären.
Diese stehe für innere Ruhe, für Vertrauen, für Seriosität - "genau für das, wofür unsere Rettungsorganisationen stehen", ergänzte Annkatrin Bütterich.
Kreisbrandrat Stefan Härtlein betonte, dass sich fast 3500 Männer und Frauen in 115 Wehren im Landkreis Kulmbach unentgeltlich engagieren.
Werbung für das Ehrenamt
Das Technische Hilfswerk hat deutschlandweit 80 000 ehrenamtliche Helfer. In Kulmbach sind laut Rüdiger Mätzig auch die Fachgruppen Räumen und Sprengen ansässig.