Polizei macht schockierende Entdeckung auf A9: "Rollende Gefahr" ohne Bremsen auf Autobahn unterwegs

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Lkw auf A9 bei Himmelkron wegen auffälliger Ladung gestoppt
Auf der A9 bei Himmelkron machte die Polizei eine erschreckende Entdeckung.
Lkw auf A9 bei Himmelkron wegen auffälliger Ladung gestoppt
VPI Bayreuth

Bei einer Sattelzug-Kontrolle auf der A9 bei Himmelkron traten unfassbare Mängel zutage. So war unter anderem der Bremsschlauch des Auffliegers nicht angeschlossen.

Eine Streife der Schwerlast- und Gefahrgutgruppe der Verkehrspolizei Bayreuth führte am Donnerstagmorgen (17. Oktober 2024) am Autohof Himmelkron-Ost eine Kontrolle an einem polnischen Sattelzug durch, wie es in einer Mitteilung heißt. Dieser fuhr vorab bei Marktschorgast auf der A9 in südlicher Richtung und fiel bereits hier wegen seiner fragwürdigen Beladung auf.

Beim Auflieger war laut Bericht die Dachplane halb nach vorne geschoben und im hinteren Bereich ragte das Dach einer Sattelzugmaschine aus der Lücke oben heraus. Die von den Polizisten gemessene Ladungshöhe betrug laut Polizei 4,32 Meter. Jedoch fehlte eine Ausnahmegenehmigung für einen Großraumtransport. Bei der transportierten Sattelzugmaschine war bereits die Luft aus den Reifen gelassen, allerdings konnte die Überhöhe so auch nicht auf die gesetzlich vorgeschriebenen 4 Meter reduziert werden.

"Nicht auszudenken": Polizei fassungslos - schrottreifer Sattelzug auf A9 aus Verkehr gezogen

Dem jedoch nicht genug, das "dicke Ende" sollte noch kommen, schreibt die Polizei. Bei der weiteren Überprüfung des Sattelzuges zeigte sich demzufolge, dass der Bremsschlauch des Aufliegers nicht angeschlossen war, sondern hinter dem Fahrerhaus baumelte. Der Grund war schnell gefunden: Die Bremsen des Aufliegers waren - so heißt es - in einem "katastrophalen Zustand" und teilweise gar nicht mehr vorhanden. So fehlten Bremssättel und die Luftschläuche an den Bremsen und am Bremskraftregler wurden abgeklemmt.  Dadurch war der Auflieger völlig ohne Bremswirkung. Hinzu kam, dass vereinzelt die Stoßdämpfer abgerostet waren, der Druckluftbehälter undicht war und der Rahmen mehrere Risse hatte. 

An der Zugmaschine waren außerdem die falschen Felgen montiert, sodass die Radmuttern kaum auf den Schrauben griffen und an der Antriebsachse waren die Reifen blank gefahren. "Angesichts dieser umfangreichen Mängelliste war klar, dass eine Weiterfahrt nicht möglich war. Vermeintlich muss der Anhänger verschrottet werden, da sich eine Reparatur nicht mehr lohnt", urteilen die Beamten. "Nicht auszudenken, was bei einer Gefahrenbremsung hätte alles passieren können!", erklärt die Verkehrspolizei.

Die Sattelzugmaschine und möglicherweise auch der beschädigte Sattelzug auf dem Auflieger hätten "ihre weitere Verwendung und letzte Ruhestätte in Algerien gefunden". Der 41-jährige Kraftfahrer aus Algerien musste vor Ort ein Bußgeld von knapp 500 Euro bezahlen. Zudem laufe gegen die Transportfirma aus Polen eine Vermögensabschöpfung. Es werde ein Abschöpfungsbetrag von mehreren tausend Euro angestrebt, so die Polizei abschließend.