Mordhaus in Mainleus abgebrannt: Gab sich Tatverdächtiger als Feuerwehr-Sprecher aus?
Autor: Daniel Krüger
Mainleus, Sonntag, 10. März 2024
In Mainleus brannten binnen kürzester Zeit zwei benachbarte Häuser aus bisher ungeklärter Ursache. Zwei junge Männer wurden verhaftet. Jetzt berichtet Bürgermeister Robert Bosch (CSU) von einer mysteriösen Begegnung.
Der kleine Markt Mainleus im Landkreis Kulmbach kommt einfach nicht zur Ruhe. Im Februar 2023 ermordete in dem "Grünen Haus" in der Spinnereistraße ein 25-Jähriger seinen Mitbewohner. Am Sonntagabend (21. Januar 2024) stand dann das leerstehende "Mordhaus" in Flammen - 130 Einsatzkräfte bekämpften das Feuer, sogar die Bahngleise mussten gesperrt werden. Nur einige Tage später - am 10. Februar 2024 - entwickelte sich in dem direkten Nachbarhaus in der Industriestraße ebenfalls ein Brand.
Dabei entstand laut Polizei ein Sachschaden von 100.000 Euro, verletzt wurde glücklicherweise niemand. Kurz darauf ermittelten die Beamten zwei Tatverdächtige, die seit Mittwoch (6. März 2024) in Untersuchungshaft sitzen, nachdem sich der Verdacht gegen sie erhärtet hatte. Ihnen wird vorgeworfen, die beiden Brände gelegt und eine weitere Brandstiftung begangen zu haben. Jetzt berichtet Bürgermeister Robert Bosch (CSU) von einer seltsamen Begegnung nach dem ersten Feuer.
War der Mainleuser Brandstifter als Fake-Feuerwehrmann anwesend?
Der Kommunalpolitiker hatte bei dem Brand in dem "Mordhaus" kräftig unterstützt - unter anderem bei der Versorgung und der Organisation des Streufahrzeugs. "Dort gab es einen jungen Mann, der auch vor Ort war. Ich habe selbst mit ihm gesprochen", erinnert sich Bosch an eine ungewöhnliche Situation. "Er hat sich mir gegenüber als Pressesprecher ausgegeben und hatte dabei eine Feuerwehrjacke an."
"Ich kannte die Person nicht", sagt Bosch. Er könne auch "mit fast 100-prozentiger Sicherheit ausschließen, dass es sich um ein Mitglied der Feuerwehr in unseren Gemeindeteilen handelt", so der Bürgermeister weiter. Sprach der Kommunalpolitiker hier mit dem Feuerteufel, ohne es zu wissen? Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberfranken erklärt, handle es sich bei den beiden Tatverdächtigen um Einwohner des Landkreises Kulmbach. Gegenüber der Polizei habe sich "keiner der Tatverdächtigen als Pressesprecher ausgegeben", so die Sprecherin.
"Auf die persönlichen Hintergründe der beiden werden wir derzeit nicht näher eingehen", heißt es zugleich aus dem Präsidium. "Welches Motiv den Taten zugrunde liegt", sei aktuell noch Gegenstand der Ermittlungen. Beide Männer seien bereits vernommen worden. Zumindest ein Spuk in Mainleus ist vorbei: "Das Grüne Haus ist seit gestern platt", erklärt Bosch. Die Gemeinde hatte das Haus von der Eigentümerin gekauft, um dort einen Zugang zur Alten Spinnerei zu schaffen. Auch das Nachbarhaus, das ebenfalls der Frau gehört, würde man gerne erwerben. "Hier sind wir in Gesprächen mit der Eigentümerin", erklärt Bosch. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Kulmbach findet ihr im Lokalressort,