Immer wieder kommt es an der Anschlussstelle Kulmbach der A70 zu Unfällen mit Bierlastern. Am Mittwoch verlor ein weiterer Laster seine Ladung an der bekannten Unfallstelle. Nun haben sich die Brauerei und ein bekannter "Bierfluencer" zu dem Unglück geäußert.
Ein Unfall nahe der sogenannten "Bierkurve" hat im Neudrossenfelder Gemeindeteil Unterbrücklein für eine Sperrung der Autobahnauffahrt gesorgt. Wie das Polizeipräsidium Oberfranken berichtet, habe ein Lastwagen am Mittwochnachmittag (21. Februar 2024) gegen 14.30 Uhr hunderte Getränkekästen an der Anschlussstelle Kulmbach der A70 in Richtung Bayreuth verloren.
Ein Sprecher der Polizei Kulmbach bestätigte auf Nachfrage von inFranken.de, dass eine mangelhafte Ladungssicherung der Grund für den Unfall in der gewesen sei. Die Auslesung des Fahrtenschreibers habe keine Hinweise auf eine überhöhte Geschwindigkeit gegeben. In der Linkskurve wären die Bierkisten verrutscht und hätten die rechte Seite des Lastwagens durchbrochen. "Bierkästen fielen palettenweise auf die Fahrbahn, Scherben und auslaufender Gerstensaft machten die Autobahnauffahrt für die folgenden Stunden unpassierbar", heißt es in der Pressemitteilung der Polizei.
Lastwagen verliert hunderte Bierkästen: vierstündige Sperrung an der A70
Vor Ort seien Beamtinnen und Beamten der Polizei Kulmbach und der Verkehrspolizei Bayreuth zur Sperrung der Fahrstreifen im Einsatz gewesen. Die Autobahnmeisterei und ein beauftragtes Unternehmen hätten sich um die Reinigung der Fahrbahn gekümmert. Die Auffahrt sei nach rund vier Stunden wieder für den Verkehr freigegeben worden. Zuvor seien die restlichen Kästen auf dem Anhänger von einer externen Firma entladen und das Lkw-Gespannt geborgen worden. Der 50-jährige Lkw-Fahrer sei bei dem Unfall unverletzt geblieben und musste ein Bußgeld bezahlen. Der entstandene Schaden werde auf rund 35.000 Euro geschätzt.
Immer wieder kommt es an der Anschlussstelle der A70 zu Unfällen mit Bierlastern - unter anderem im Juli vergangenen Jahres, im Juli 2021, im September 2020 oder im Juli 2017. In der Regel würden diese aber in Fahrtrichtung Bamberg Ladung verlieren, so der Polizeisprecher. Betroffen sind in erster Linie Transporte der Kulmbacher Brauerei AG, für die die A70 ein wichtiger Transportweg ist. "Die Kulmbacher Gruppe nimmt das Thema Sicherheit in allen Bereichen und an allen Standorten sehr ernst", so eine Sprecherin nach dem Unfall gegenüber inFranken.de.
Die Brauerei hat auch bereits Maßnahmen ergriffen, um Unfälle an der Stelle möglichst zu vermeiden. "Lastkraftfahrer von Fremdspeditionen sensibilisieren wir beispielsweise mit Hinweisen in mehreren Sprachen für ein vorsichtiges Auffahren auf die Autobahn A70 bei Neudrossenfeld", heißt es vom Unternehmen.
"Bierkurve" erlangt "traurige Berühmtheit" - Kulmbacher "Bierfluencer" mit Mahnmal und "Trauerfeier"
Durch die zahlreichen Bier-Unfälle hat die Kurve bei Neudrossenfeld traurige Berühmtheit erlangt, vor allem bei Bier-Fans. Deshalb stellte der Kulmbacher Bierfluencer "Der Bierschoff" an der Kurve sogar bereits ein Mahnmal auf - in Form eines weißen "Ghost"-Bierkastens. Inspiration waren dafür weiß gestrichene "Ghost-Bikes", die nach tödlichen Rad-Unfällen am Unglücksort aufgestellt werden.
Auch nach dem aktuellen Unfall hat der "Bierschoff" eine Aktion geplant. Es soll am Freitag (23. Februar 2023) an der Unfallstelle eine "Trauerfeier" für das verschüttete Bier geben. "Lasst uns uns gegenseitig trösten, denn im gemeinsamen Gebet und dem gemeinsamen Anstoßen mit nicht zerschlagenen Flaschen erinnern wir uns an den eigentlichen Sinn des Bieres und den Wert, den es für uns hat", so die lokale Social-Media-Persönlichkeit auf ihrem Instagram-Account.