Die "Neudrossenfelder Bierkurve" an der A70 ist berüchtigt. Vor wenigen Tagen kippte dort wieder ein Bierlaster um. Nun steht dort ein Denkmal - dazu bekannt hat sich ein bekannter "Bierfluencer".
Die Auffahrt von der B85 auf die A70 bei Neudrossenfeld (Kreis Kulmbach) dürfte bei Bierfahrern mittlerweile für Schweißausbrüche sorgen. Zahlreiche Bierlaster kippten in der Kurve schon um und verloren ihre Ladung - zuletzt hinterließ ein vollbeladener Bier-Lkw dort wieder ein Scherben- und Bierkastenmeer. Ein zunächst unbekannter "Trauernder" hat das nun zum Anlass genommen, dort ein Mahnmal für den verschütteten Gerstensaft zu errichten.
So steht am Einfahrt-Schild Richtung Bamberg ein weiß bestrichener Bierkasten - und darin findet sich ein Gesteck aus Blumen. Wer das - zugegebenermaßen recht makabre - "Mahnmal" dort hinterlassen hat, war zunächst unklar. Mittlerweile ist auf Facebook und Instagram jedoch ein "Bekennervideo" aufgetaucht. Hinter dem Gedenkort steckt ein bekannter Kulmbacher "Bierfluencer".
"Mahnkasten" an Unfallort aufgetaucht - Bekannter "Bierfluencer" hält "Trauergottesdienst"
"Ich habe mich hier eingefunden, an einem Ort der vielzahligen Unglücke und der Trauer", sagt der sogenannte "Bierschoff" , und beginnt mit einer Zeremonie im Gedenken an das "vergossene Bier, die zerschlagenen Flaschen und die kaputten Kästen." Seinen "Gedenkgottesdienst"schließt der "Bierschoff" mit dem Satz "Dem Fuhrwerk stehe Gott stets bei, auf dass es vor Unfällen sicher sei" und einem Schluck Bier aus einem Steinkrug.
Die Idee für den "Mahnkasten" hat sich der Kulmbacher "Bierschoff" augenscheinlich von den sogenannten "Ghost Bikes" abgeschaut. Diese weiß getünchten Fahrräder stehen normalerweise an Orten, an denen eine Radlerin oder ein Radler tödlich verunglückt ist. Ob die Aktion damit geschmacklos und makaber ist, oder doch witzig-ironisch - darüber lässt sich streiten. Im Netz findet der "Bier-Apostel" zumindest breiten Zuspruch. "Ich gedenke mit", schreibt ein User auf Instagram. Ein weiter meint wiederum: "Ich heul scho wenn a Seidla umkippt😢 aber so a Unglück 😩 des macht mich fassungslos…".
Der "Bierschoff" taucht gerne auf Volksfesten in ganz Franken auf, mit der Mission "den Segen des Bieres, die Geselligkeit, den bewussten Genuss in Gemeinschaft sowie seine Ästhetik möglichst weit zu verbreiten." So heißt es auf der Webseite des "Bierschoffs", der seine wahre Identität in der Regel verborgen hält.
Wie er zu seinem Video schreibt, will der "Bierschoff" aus den "Mahnkästen" wohl eine Tradition machen. "Wo sollten wir noch so einen Kasten als Mahnmal aufstellen, oder wo wirst du so einen Kasten aufstellen? Schreibt eure Beileidsbekundungen, aber auch eure Ideen für weitere Gedenkorte in die Kommentare", fordert er seine Follower auf.
Ist ja bei Weitem nicht der erste Unfall an dieser Stelle. Beherrschen die Fahrer die Ladungssicherung nicht, sind sie zu schnell oder woran liegts?
Frankenfregger
Nachdem es immer die gleiche Stelle ist, würde ich die kurvenspezifischen Gegebenheiten als nicht unwichtigen Faktor bezeichnen. Im Gedenken an die Biere fordere ich ein Zusatzschild: "Bierlaster bitte Schritt fahren!" Als Piktogramm wäre eine kippende Bierpalette perfekt.
Ist ja bei Weitem nicht der erste Unfall an dieser Stelle. Beherrschen die Fahrer die Ladungssicherung nicht, sind sie zu schnell oder woran liegts?
Nachdem es immer die gleiche Stelle ist, würde ich die kurvenspezifischen Gegebenheiten als nicht unwichtigen Faktor bezeichnen. Im Gedenken an die Biere fordere ich ein Zusatzschild:
"Bierlaster bitte Schritt fahren!" Als Piktogramm wäre eine kippende Bierpalette perfekt.