Die Autobahnzufahrten bei Unterbrücklein im Landkreis Kulmbach haben es für die Fahrer von Bierlastern offensichtlich in sich.
Wieder landen unzählige Bierflaschen bei Neudrossenfeld auf der Straße:
Nach mehreren gleichartigen Unfällen im letzten Jahr, hat es am Montag um 17.20 Uhr einen Mitarbeiter einer unterfränkischen Spedition getroffen: Der Fahrer des Sattelzugs wollte, aus Richtung Kulmbach kommend, von der B 85 auf die A 70 Richtung Bamberg auffahren. In der Kurve kam die Ladung ins Rutschen, und ein Großteil des Bieres landete auf der Fahrbahn.
Der Kommentar der Polizei dazu: "Bereits zum wiederholten Male musste ein Lkw-Fahrer am Montagnachmittag die physikalischen Grundsätze der Massenträgheit schmerzlich am eigenen Leib erfahren. "
Hunderte Bierkästen landen auf Fahrbahn
Gegen 17:20 Uhr bog der 34-jährige Brummifahrer aus dem Landkreis Kitzingen mit seinem Sattelzug nach links auf die A 70 Richtung Bamberg ein. Noch in der Kurve bemerkte er, dass in seinem Auflieger deutlich mehr Bewegung herrschte, als dies der Fall sein sollte. Der Grund hierfür war, dass sich rund die Hälfte der etwa 1200 Bierkästen auf seiner Ladefläche verselbstständigt hatte und den Abbiegevorgang nicht im gleichen Kurvenradius wie der Lkw über sich ergehen lassen wollte.
Die geschätzt 600 Getränkekisten durchbrachen daraufhin den rechtsseitigen Aufbau des Sattelaufliegers und verteilten sich über die Zu- und Abfahrt der Autobahn.
U
nverletzt - bis auf die Herzen einiger Bierliebhaber
Das THW Kulmbach musste mit schwerem Gerät anrücken und war bis in die späten Abendstunden damit beschäftigt, das verbliebene Ladegut auf einen zweiten Lkw umzuladen und die Fahrbahn von Scherben und Flaschen zu befreien. Für die Dauer der Aufräumarbeiten von mehreren Stunden mussten Autofahrer teils Umleitungen oder Wartezeiten in Kauf nehmen.
Glücklicherweise blieben bei dem Unfall alle Beteiligten - bis auf die Herzen einiger Bierliebhaber (so die Polizei) - unverletzt. Die Kulmbacher Polizei hat vor Ort die Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen und gegen den Unglücksfahrer ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.
Es ist doch wirklich auffällig - immer wieder verlieren Bierlaster ihre Ladung. Mittlerweile drei!?
Man fragt sich: haben die Fahrer selber "geladen" oder ist die Ladung nicht ausreichend gesichert? Es muss einen Grund für den wiederholten Ladungsverlust geben!
Der Grund steht ja schon im Text. Die Kurve wird einfach zu schnell angefahren. Die Kästen sind so gestaltet, dass sie genau auf eine Europalette passen. Europaletten wiederum sind so gestaltet, dass sie genau auf die LKW-Ladefläche passen. Ist der LKW voll beladen, dann wird die Ladung durch die Bordwände gesichert (formschlüssige Ladungssicherung). Fahr ich zu schnell in die Kurve, dann wirken zu hohe Fliehkräfte auf die Ladung und die Bordwand wird durchbrochen. Ist relativ simple Physik, die eigentlich jeder Bierkutscher aus dem FF beherrschen sollte.