Wieder draußen anstoßen: Die Pächterfamilie Petterich machte das am 1. Mai im Mönchshof mit einem "Biergarten to go" möglich.
Traditionell zieht es die Menschen am 1. Mai hinaus in die Natur und somit auch in die Biergärten, die an diesem Tag normalerweise ihre Pforten öffnen. Dieses Jahr hat nicht nur die Coronakrise einen Strich durch die Rechnung gemacht, sondern auch das Wetter war nach wochenlangem Sonnenschein nicht sonderlich einladend. Für die Natur dringend benötigter Regen - für die Biergartenfreunde eher ein Wermutstropfen, der viele aber nicht davon abhielt, Wolkenlücken zu nutzen und in den Mönchshofbiergarten zu pilgern.
Dort nämlich erwies sich die Pächterfamilie Pettrich als kreativ und bot in einem "Biergarten to go" Bier und allerlei Schmankerl zum Mitnehmen an. "Wir wollten eigentlich über die Hütten verkaufen, sie sind alle durch Plexiglas geschützt und den Platz für entsprechenden Abstand hätten wir in unserem schönen Biergarten auch", sagte die Juniorchefin Anika Pettrich. Aber noch ist das gesamte Biergartenareal durch Flatterbänder gesperrt, nur die Durchgangswege sind offen gehalten. Im März und April musste die Pächterfamilie alle Veranstaltungen absagen, darunter Hochzeiten und Geburtstage. "Die Kosten laufen aber ja weiter." Im Mönchshofgarten könne man die Tische in großer Breite aufstellen. "Ich könnte mir vorstellen, dass die Gäste eine Stunde zum Essen sitzen dürften, danach könnten wir alles desinfizieren. Die Hygienevorschriften könnten wir absolut einhalten", ergänzt Anika Pettrich.
Ein Stück Normalität
Wären also die Biergärten ein geeignetes Pilotprojekt, langsam wieder Normalität in den Corona-Alltag einzuführen? Armin Lorenz meint ja. "Ich wohne gleich um die Ecke, normalerweise sitze ich hier zum Frühschoppen und komme mit anderen Menschen ins Gespräch. Das fehlt mir." Ähnlich sehen es Florian und Amina Naumann-Schicker. "Es ist traurig um den schönen Biergarten. Wir haben sogar unseren Polterabend hier gefeiert und wollen jetzt die Betreiber unterstützen und holen heute unser Mittagessen hier."
Das machen auch Kerstin und Uwe Schaller. Seit Beginn der Coronakrise nehmen sie ihre Kochtöpfe und holen sich regelmäßig sonntags immer in einem anderen Lokal ihr Essen. "Wir wollen alle Restaurants bis zum Ende der Krise durchmachen", lacht Uwe Schaller.
Anika Pettrich freut sich über ihre Stammgäste, die der Wirtsfamilie treu bleiben. "Darunter sind viele Blaicher und die Stammtische." So durfte auch Michael Klose vom Stammtisch "Rote Kastanie" nicht fehlen. "Ich vermisse es, unter der schönen roten Kastanie zu sitzen. Für mich wäre das Areal absolut für eine Öffnung geeignet."